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Drei Sonderschauen Die Welt der Kunst im Dresdner Residenzschloss

Dresden nennt sich in diesen Tagen gern weltoffen. Früher musste das gar nicht betont werden. Denn mit seinen Sammlungen sorgte die Stadt ganz selbstverständlich für einen Brückenschlag in die Welt.

02.03.2017, 12:09

Dresden (dpa) - Die Welt der Kunst unter einem Dach: Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) präsentieren ihrem Publikum ab Freitag im Residenzschloss gleich drei Sonderausstellungen.

Unter dem Slogan "Dresden - Europa - Welt" wird dabei nicht nur in die Ferne geblickt, sondern auch die Vernetzung der Dresdner Sammlungen mit der Kunstwelt skizziert. Wie die SKD mitteilten, sind die Ausstellungen im Residenzschloss das Ergebnis intensiver Forschungen, die in den vergangenen Jahren mit maßgeblicher Förderung durch die Museum & Research Foundation realisiert werden konnten.

Mit den "Miniatur-Geschichten" wird der Öffentlichkeit erstmals die Sammlung indischer Malerei im Dresdner Kupferstich-Kabinett vorgestellt. Das Museum beherbergt zwei nahezu unbekannte Konvolute mit Miniaturen aus der Zeit zwischen dem ausgehenden 17. Jahrhundert und dem beginnenden 18. Jahrhundert. Ein Schwerpunkt sind dabei Genealogien berühmter indischer Herrscher, die in Alben gesammelt wurden. Aber auch Szenen von Hofempfängen und aus dem Harem sowie Löwenjagden sind dargestellt. Eines der Konvolute kam bereits zu Zeiten des sächsischen Herrschers August des Starken nach Dresden.

Die zweite Exposition dreht sich unter dem Titel "Women Cross Media" um ostasiatische Kunst vom frühen 18. bis zum späten 19. Jahrhundert - in der Fotografie, in der Druckgrafik und bei Porzellanen aus China und Japan. "Bilder schöner Frauen" zählten damals zu den zentralen Themen in der Kunst aus Fernost. "Die Japan-Mode und das aufkommende ethnografische Interesse an Asien im ausgehenden 19. Jahrhundert verstärkte die Bildproduktion", hieß es. Aspekte wie die Kommerzialisierung und die Reduzierung auf Schönheitsideale will die Ausstellung kritisch beleuchten.

Schließlich widmet sich die Schau "Global Player" der Verflechtung Sachsens mit der Welt. Die Sammelwut der sächsischen Kurfürsten war legendär. Sie streckten überall ihre Fühler aus, um wertvolles Kunstgut oder kostbare Materialien nach Dresden zu holen. So gelangten kunstvoll verarbeitete Straußeneier an den Hof. Zentrales Objekt der Ausstellung ist ein Globus aus dem 17. Jahrhundert, der das Ausmaß des damaligen Kunsthandels plastisch macht. Aber auch der Export sächsischer Produkte wird dokumentiert. So gelangte Leinen aus Sachsen als Handelsware einst bis nach Westafrika und in die Karibik.

Die Ausstellungen sind bis zum 5. Juni geöffnet.

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