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Großmeister der Provokation "Ich kann keine Kunst machen, die jeder liebt"

Der Exzentriker gilt als einer der bekanntesten Künstler Deutschlands. Mit seinem neuen Projekt polarisiert Markus Lüpertz in gewohnter Manier.

09.08.2017, 13:08

Karlsruhe (dpa) - Für den Maler und Bildhauer Markus Lüpertz (76) ist es in Ordnung, wenn seine Kunst kritisch diskutiert oder abgelehnt wird. "Ich kann keine Kunst machen, die jeder liebt. Wie soll das gehen?", sagte Lüpertz der Zeitung "Badische Neueste Nachrichten" (Mittwoch).

Hintergrund ist der Plan, die sieben Haltestellen der unterirdischen Straßenbahn, die in Karlsruhe gerade gebaut wird, mit Kunst von Lüpertz auszustatten. Auf großen Keramiktafeln will er sich mit dem Thema "Genesis" auseinandersetzen.

Der Gemeinderat hat sich für das privat finanzierte Vorhaben ausgesprochen, das rund eine Million Euro kosten soll. Es gibt aber auch öffentliche Kritik an dem Projekt. Den Vorwurf, christliche Kunst gehöre nicht in den öffentlichen Raum, findet Lüpertz unverständlich. "Seit wann dürfen Prediger nicht mehr in den öffentlichen Raum?"

Er verstehe "Genesis" auch viel offener und weiter, als es in der Bibel steht. Er wisse noch gar nicht, wie die Arbeiten aussehen werden. "Das könnte ja sogar antichristlich sein."