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Muscheln in der Galerie Künstler zeigt Werke aus Austern-Kalkstein

Austern sind einer eher ungewöhnlicher Stoff für Kunstwerke. Was man alles damit machen kann, das zeigt Jory Rabinovitz in einer New Yorker Galerie. Das Thema Austern ist hochaktuell in der Millionenmetropole.

05.02.2018, 12:00

New York (dpa) - Seit Jahren wird in New York über eine erhoffte Rückkehr der einst reichen Austernbestände im Hafen diskutiert - nun hat ein Künstler die essbaren Muscheln zum Thema einer Ausstellung gemacht.

Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit dem Billion Oyster Project, dessen Unterstützer eine Milliarde Austern im Hafen der Metropole ansiedeln wollen und dort bereits 25 Millionen Stück zählen. Austern können teils über 100 Liter Wasser am Tag filtern.

Zu sehen sind in der Martos Gallery Skulpturen aus einer bestimmten Art Beton, den Künstler Jory Rabinovitz aus Austernschalen, Wasser und Sand herstellte. Dieser sogenannte Tabby wurde bis etwa 1850 vor allem an der Südostküste der USA als Bausubstanz verwendet. Der Stoff ist historische Referenz und erinnert an eine Zeit, in der die New Yorker Bucht Zehntausende lebendige Austernriffe zählte.

Andere Arbeiten sind aus Kupfer gefertigt, ein wichtiger Mineralstoff für Lebewesen, der in großen Mengen aber giftig wird. Für die Schau schmolz Rabinovitz Kupfer von Penny-Münzen ein und goss und hämmerte das Material anschließend. Womöglich spielt er damit auf die giftigen Stoffe im Hafenwasser an, die mit großen Ernten und Baggerarbeiten dazu führten, dass die Austernbestände fast komplett verschwanden.

Auch Nationalsymbole greift Rabinovitz auf: Kopf und Hand der Hauptarbeit "The Death of Abel" sind dem früheren Präsidenten Abraham Lincoln (1809-1865) nachempfunden, Füße und eine Fußkette sind Nachbildungen eines Entwurfs für die Füße der Freiheitsstatue. Die Skulptur soll nach der Ausstellung im Wasser nahe der Freiheitsstatue gelegt werden - und als neues Zuhause für weitere Austern dienen.

Martos Gallery zur Ausstellung

Billion Oyster Project