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Baselitz-Schenkung Münchens Pinakothek der Moderne steht kopf

Der Maler und Bildhauer Georg Baselitz hat der Münchner Pinakothek der Moderne sechs Riesengemälde und eine Skulptur geschenkt. Das Museum kann nun mit einem Superlativ werben.

05.06.2019, 23:01
Georg Baselitz hat der Münchner Pinakothek der Moderne sechs Riesengemälde und eine Skulptur geschenkt. Foto: Felix Hörhager
Georg Baselitz hat der Münchner Pinakothek der Moderne sechs Riesengemälde und eine Skulptur geschenkt. Foto: Felix Hörhager dpa

München (dpa) - Mit der Schenkung weiterer sechs großformatiger Gemälde und einer Skulptur verfügt die Münchner Pinakothek der Moderne nun über das weltweit größte Ensemble von Werken des Malers und Bildhauers Georg Baselitz (81).

Der Baselitz-Schwerpunkt umfasst neben 31 Gemälden mehr als tausend Grafiken und zwei Skulpturen aus allen Schaffensperioden des Künstlers. Das Ensemble stehe in einer Reihe mit Werkschwerpunkten von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck, Carl Rottmann und Max Beckmann, sagte Bernhard Maaz, Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, am Donnerstag bei der Präsentation der neuen Arbeiten in München.

Die Ursprünge der Münchner Baselitz-Kollektion gehen zurück bis ins Jahr 1972, als das Museum das Gemälde "Seeschwalbe" erwarb. 1984 kamen durch Initiative des Kunstsammlers und Mäzens Franz Herzog von Bayern weitere neun Baselitz-Gemälde dazu. Der Nachfahre der bayerischen Könige aus dem Hause Wittelsbach war auch Initiator der jüngsten Schenkung, mit der die Baselitz-Sammlung in der Pinakothek der Moderne gekrönt wird.

Unter den neu hinzugekommenen Werken sticht das Bild "Piet in kurzer Hose" heraus, das anders als andere Baselitz-Gemälde keine auf dem Kopf stehende Figur zeigt. Dabei handelt es sich laut Mitteilung um einen "Remix" von Baselitz' skandalumwittertem Werk "Die große Nacht im Eimer" von 1962/63, in dem der Maler Motive wie die Swastika oder einen Totenkopf mit Hitlerfrisur zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Vergangenheit verdichtet. 

Der 1938 geborene Maler und Bildhauer Baselitz lebt am Ammersee bei München. Er zählt zu den weltweit bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern.

Homepage Pinakothek der Moderne

Georg Baselitz, Avignon ade, 2017. Foto: Felix Hörhager
Georg Baselitz, Avignon ade, 2017. Foto: Felix Hörhager
dpa
Herzog Franz von Bayern vor dem Baselitz-Werk «Piet in kurzer Hose (Remix) aus dem Jahr 2008. Foto: Felix Hörhager
Herzog Franz von Bayern vor dem Baselitz-Werk «Piet in kurzer Hose (Remix) aus dem Jahr 2008. Foto: Felix Hörhager
dpa
Georg Baselitz vor seinem Gemälde «Bitte kommen sie nach vorn» (2014). Foto: Felix Hörhager
Georg Baselitz vor seinem Gemälde «Bitte kommen sie nach vorn» (2014). Foto: Felix Hörhager
dpa