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DAU Freiheit Prominente gegen Berliner Mauer-Projekt

Eine Mauer in Berlin? Das umstrittene Kunstprojekt "DAU Freiheit" polarisiert. Jetzt haben sich Gegner in einem Offenen Brief zu Wort gemeldet.

20.09.2018, 13:09

Berlin (dpa) - "Wir wollen keine Mauer mehr sehen!" - unter diesem Motto haben Prominente in einem Offenen Brief gegen das umstrittene Berliner Projekt "DAU Freiheit" protestiert.

Zu den Unterzeichnern gehören etwa die frühere Stasiunterlagen-Beauftragte Marianne Birthler, Dirigent Christian Thielemann, Filmproduzentin Regina Ziegler und Journalistin Wibke Bruhns. Mit federführend ist die Initiatorin des Holocaust-Mahnmals, Lea Rosh.

Bei dem Projekt des russischen Filmemachers Ilya Khrzhanovsky soll vom 12. Oktober an vier Wochen lang ein Gebäudekomplex am Berliner Boulevard Unter den Linden mit einer Betonmauer abgeriegelt werden, um dahinter ein diktatorisches System erlebbar zu machen.

"Menschen einer Stadt, die in wenigen Jahrzehnten zwei Diktaturen durchlitten haben, brauchen keine Belehrung darüber, was eine Diktatur bedeutet", heißt es in dem am Donnerstag im Berliner "Tagesspiegel" veröffentlichten Brief. Die Mauer habe drei Jahrzehnte das Leben Berlins bestimmt. "Sie war kein Eventspielzeug."

Um das Projekt ist eine erregte Debatte entbrannt. Vergangene Woche hatten sich Schauspieler und andere Kulturschaffende in einer gemeinsamen Erklärung hinter das Vorhaben gestellt. Die Mauer sei keine platte Nachahmung, sondern ein Symbol für eine auch gegenwärtige, reale Gefahr. Hier gehörten zu den Unterzeichnern die Schauspieler Lars Eidinger, Iris Berben, Tom Schilling und Veronica Ferres.

Bisher ist das Projekt noch nicht von den Behörden genehmigt.

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