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Alle Jahre wieder Alsterschwäne beziehen Winterquartier

Tradition seit 1674: Wenn der Winter naht und es kälter wird, müssen die Schwäne in Hamburg von ihrem Sommer- in ein Winterquartier umziehen. Behilflich ist dabei ein sogenannter Schwanenvater.

20.11.2018, 14:39

Hamburg (dpa) - Die ersten Hamburger Alsterschwäne sind in ihr alljährliches Winterquartier umgezogen.

Zahlreiche Passanten verfolgten am Dienstag, wie Schwanenvater Olaf Nieß mit mehreren Helfern rund 40 seiner Schützlinge in Boote verfrachtete, um sie zum Eppendorfer Mühlenteich zu fahren. Das Gewässer kann durch Pumpen eisfrei gehalten werden. Im April sollen die Tiere dann wieder in ihr Sommerrevier zurückkehren.

Weitere Schwäne sind noch auf der Alster unterwegs und sollten nach und nach eingesammelt werden. Damit sie während der Fahrt nicht ausbüxen können, binden die Helfer ihre Flügel fest. Aufgrund der warmen Witterung hat Nieß die rund 120 Schwäne in diesem Jahr später als gewöhnlich aus ihrem Sommerquartier abgeholt.

Abweichungen in ihrem jährlichen Umzugsplan sind die Schwäne aber schon gewöhnt: Den Winter 2016/2017 etwa mussten die Tiere zum Schutz vor der Vogelgrippe in einem großen Zelt verbringen und konnten erst mit mehreren Wochen Verzögerung auf die Alster zurückkehren.

Das Hamburger Schwanenwesen hat eine jahrhundertelange Tradition. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Die Hansestadt brach damit den Brauch, dass die Schwanenhaltung nur Königen und Fürsten vorbehalten war.