Außergewöhnliche Lösungen für Kühlfahrzeuge

Mit einer außergewöhnlichen Lösung für Kühlfahrzeuge betritt die FA-KA (Fahrzeug- und Karosseriewerk) Zerbst GmbH Neuland. Sowohl deutschland- als auch europaweit findet sie bisher nur selten Anwendung. Basis ist eine Zusammenarbeit mit Partnern in Italien.

Zerbst. Wie zwei besondere Fahrzeuge sehen sie auf den ersten Blick nicht aus, die beiden Lkw, mit denen Erich und Björn Ruhe, Inhaber der FA-KA Zerbst GmbH, auf den Hof der Zerbster Sanobub Vertriebs GmbH fahren. Was sich im Innern der farbenfroh gestalteten Kofferaufbauten verbirgt, ist eine Besonderheit.

Neuland ist es auch für das mittelständische Zerbster Unternehmen, das sich seit 20 Jahren individuellen Transportlösungen verschrieben hat. Vom mobilen Krankenhaus für die saudi-arabische Königsfamilie über eine mit der Hochschule Anhalt entwickelte fahrbare Brutstation bis zu Spezialfahrzeugen für den Munitionsbergungsdienst reicht unter anderem das Spektrum. Als Mitglied im Neubauausschuss des Zentralverbandes für Karosserie- und Fahrzeugtechnik gehört die Zerbster Firma zu den führenden Fahrzeugbauern Deutschlands.

Ein wesentliches Gebiet für das 40-Mitarbeiter-Unternehmen sind auch Kühlkoffer in Mehrkammerausführung. Und da haben die FA-KA-Spezialisten mit den jetzt für Sanobub, einen Spezialgroßhändler für die Gastronomiebranche, gefertigten Fahrzeugen eine Novität entwickelt.

"Entstanden sind die maßgeschneiderten Fahrzeuge in Zusammenarbeit mit unseren italienischen Partnern der Firma Cold Car", sagt FA-KA-Inhaber Erich Ruhe. Der Kontakt zu den Italienern ist auf einer Messe entstanden. Die Zusammenarbeit soll ausgebaut werden.

Die Kühlfahrzeuge zeichnen sich zum einen durch das moderne, in Deutschland bisher selten verwendete System der sogenannten eutektischen Kühlung aus. Sie funktioniert auf der Basis von Kühlakkumulatoren und hält, ähnlich einem Gefrierschrank, die Waren länger kalt, ohne dass nachgekühlt werden muss.

Das Mehrkammersystem im Tiefkühlkoffer bietet in einer erstmalig vom Zerbster Karosseriebauer angewendeten Kombination die Möglichkeit, sowohl Frischkost im Temperaturbereich von 3 bis 6 Grad Celsius, als auch spezielle Tiefkühlwaren bei minus 30 bis 33 Grad Celsius in einem Fahrzeug zu transportieren. Die im Koffer seitlich eingearbeiteten kleinformatigen Kammertüren garantieren schnelles und bequemes Öffnen und Schließen bei geringstem Kälteverlust.

Deshalb werden besondere Türverschlüsse verwendet, die Dichtheit garantieren und damit die hohen Hygiene- und Temperaturanforderungen für die Lebensmittelauslieferer erfüllen. Beheizbare Schienen ermöglichen dies und verhindern zudem, dass die Türdichtungen anfrieren.

"Diese Systeme bieten bisher europaweit nur unsere italienischen Partner an", sagt der FA-KA-Inhaber. Die Zerbster Firma möchte dazukommen.