Stiftung Warentest prüft Geschirrspülmittel / Das enttäuschende Ergebnis : Blinde Gläser, schmutzige Bestecke – reihenweise Versager bei Öko-Tabs
Ökoprodukte – so lautet eines der Zauberworte unserer Zeit. Das gilt längst nicht mehr nur für Lebensmittel, sondern immer stärker beispielsweise auch für Haushaltschemie. Die Stiftung Warentest wollte jetzt wissen, wie gut Ökoprodukte bei Geschirrspültabs sind. Das Ergebnis : Die meisten taugen nichts.
Berlin ( rgm ). Im Unterschied zu normalen Geschirrspültabs enthalten Bioreiniger kein gewässerbelastendes Phosphat. Meist steht " phosphatfrei " auf der Packung. Auch an Bezeichnungen wie " nature ", " ökologisch " oder " grün " sind sie zu erkennen. Die Stiftung Warentest hat 13 Ökotabs mit vier phosphathaltigen Reinigern verglichen. Das Ergebnis ist enttäuschend. Die Tester sahen jede Menge blinde Gläser, schillernde Bestecke und dreckige Teller. Nur fit Grüne Kraft Classic und OPM Grün schnitten gut ab, auch das phosphathaltige finish Calgonit Powerball Quantum.
Maschinen mit Überzug
Bei Solotabs kommen Klarspüler und Enthärtersalz separat in den Geschirrspüler, bei Multitabs sind alle nötigen Zusätze bereits enthalten. Für Ökotabs setzen die Hersteller zum Enthärten schonende Zitrate ein ( Salz der Zitronensäure ), Polykarboxylate ( Enthärter auf Erdölbasis ) oder Phosphonate ( Salz der Phosphonsäure ). In Solotabs können die Ersatzstoffe Kalkbeläge wirkungsvoll verhindern. Aber in Multitabs versagen sie, jedenfalls bei hartem Wasser, das immerhin in etwa jedem zweiten deutschen Haushalt aus dem Hahn fließt. Der Salzersatz reicht dann nicht aus. Fast alle Geschirrteile kamen weißlichstumpf überzogen aus der Maschine, Edelstahlmesser schillerten in allen Regenbogenfarben. Selbst manche Geschirrspülmaschine bekam innen einen irisierenden " Überzug ".
Den Anbietern scheint das nicht fremd zu sein. Seitlich oder auf der Rückseite der Verpackung empfehlen sie, für hartes Wasser Enthärtersalz separat in die Spülmaschine zu geben. Doch dafür muss niemand einen Alleskönner kaufen ; dafür reicht ein simpler Solotab.
Die Inhaltstoffe, die in den Ökotabs gegen den Schmutz antreten – Enzyme wie Proteasen und Amylasen, aber auch Tenside und Bleichmittel – sind ähnlich wie die in herkömmlichen Reinigern, manche fehlen allerdings komplett. Auch Qualität, Menge und Zusammensetzung unterscheiden sich häufig. Das ist schlecht, wenn die Wirkung darunter leidet. Gespült mit den Solotabs von Sodasan, AlmaWin, Klar, Sonett und Ulrich kam das Geschirr fast so schmutzig aus der Maschine heraus, wie es hineinkam, im 50-Grad-Programm genauso wie bei 40 Grad. Das ist mangelhaft. Nur ausreichend reinigen die Solotabs von Ecover. Die Ulrich natürlich Spültabs fielen den Prüfern noch aus einem anderen Grund negativ auf. Beim ersten Öffnen fanden sie in vielen Packungen statt der Tabs nur eine feste Masse oder pulverisierte Tablettenreste.
Doch es ist möglich, sauber und gleichzeitig umweltschonend zu spülen : mit den guten " grünen " Tabs von fit und OPM. Insbesondere fit Grüne Kraft Classic ist nicht nur stark gegen Schmutz, sondern auch am stärksten gegen Kalk und besonders schonend zum Geschirr.
Einen Tick schlechter, aber auch noch gut, präsentierte sich OPM Grün. Damit kostet ein Spülgang 10 beziehungsweise 12 Cent, rund doppelt so viel wie mit einem guten phosphathaltigen Solotab vom Discounter. Die phosphatfreien Multitabs, auch für 10 bis 12 Cent pro Spülgang zu haben, sind noch keine Empfehlung. Wer umweltschonend spülen möchte, sollte also auf die beiden guten phosphatfreien Ökotabs setzen und Enthärtersalz sowie Klarspüler zusätzlich in die Spülmaschine geben.