Das zweite Ja: Das Gelübde im Alter erneuern
Eine erneute Hochzeit in einer langen Ehe kann einen Vorteil haben: So kann nun mit all denen gefeiert werden, die bei der ersten Vermählung nicht dabei sein konnten. Es muss jedoch nicht zwingend eine zweite Hochzeit sein, um seine Verbundenheit zu zelebrieren.
Nürnberg (dpa/tmn) - Ein langes Leben mit all seinen Veränderungen miteinander verbracht zu haben, ist ein besonderes Erlebnis - und ein Privileg des Alters. Ein klares Symbol der Verbundenheit kann es sein, das Ja-Wort zu erneuern.
Man zeigt, dass man sich zu den erlebten Veränderungen bekennt und vielleicht trotz gemeinsam durchgestandener ehelicher oder anderer Krisen und Verluste auch nach langer Zeit noch zueinander stehen möchte, betont Frieder R. Lang. Er ist Professor für Psychogerontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Das könne dann auch gemeinsam mit denjenigen gefeiert werden, die beim ersten Ja nicht dabei sein konnten, aber das gemeinsame Leben mit ausmachen. Etwa die Kinder, Enkel oder Schwiegerkinder.
Es muss aber kein zweites Ja sein, um die Verbundenheit zu feiern: Denn das geschieht auch bei der silbernen, der goldenen oder diamantenen Hochzeit. Die Zeremonien, Feierlichkeiten und Rituale dieser Jubiläen nehmen nicht selten den Stellenwert ein, der im Rahmen und Umfang der Feierlichkeit durchaus vergleichbar ist mit einer Hochzeit, erklärt Lang. Das miteinander zu feiern sei bereits eine symbolische Geste der gegenseitigen Vergewisserung.