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Höherer Fettgehalt als herkömmliches Brot Eiweißbrote helfen nicht beim Abnehmen

20.12.2012, 01:24

Bonn (dapd) l Eine Scheibe Brot essen, ab ins Bett und dann im Schlaf die Pfunde verlieren. Das ist eine schöne Vorstellung und mit dem Eiweißbrot soll es angeblich wahr werden - so suggeriert es jedenfalls die Werbung vieler Bäcker für die sogenannten Eiweiß- oder Diätbrote. "Immer mehr Bäcker haben diese Brote, die fast keine Kohlenhydrate enthalten, im Angebot", sagt Silke Restemeyer, Ernährungswissenschaftlerin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Das passe gerade zu den Schlank-im-Schlaf und Low-Carb-Diäten und werde daher von den Kunden nachgefragt.

"Die Idee ist, dass das Verzichten auf Kohlenhydrate den Körper dazu bringt, seine eigenen Fettdepots anzugreifen", erklärt Restemeyer. Und wer nun mit wenig Kohlenhydraten auskommen möchte, aber trotzdem nicht auf das Brot am Abend verzichten wolle, greife nun immer häufiger zum Eiweißbrot. Das besteht zu etwa 25 Prozent aus pflanzlichen Eiweißen - daher der Name des Brotes. Der Fettgehalt des Brotes liege aber drei- bis zehnmal höher als bei herkömmlichen Broten und mit dem Fett steige auch die Menge an Kalorien. Zum Vergleich: In 100 Gramm Eiweißbrot stecken 248 Kalorien, in 100 Gramm Mehrkornbrot 219 Kalorien.

Kein kalorienarmes Brot

"Diese Eiweißbrote sind nicht kalorienarm und wer abnehmen will, der muss auf die Kalorienmenge achten, die er über den Tag zu sich nimmt", sagt Restemeyer. Aus welcher Quelle die Kalorien kämen, sei unerheblich. Es gehe um die Gesamtmenge an Kalorien, egal ob die nun aus Kohlenhydraten, Eiweißen oder Fett stammten. "Wer abends auf Kohlenhydrate verzichten will oder wem das etwas klebrigere Brot einfach gut schmeckt, der soll ruhig zugreifen", sagt Restemeyer. Man müsse nur im Hinterkopf behalten, dass hier kein kalorienarmes Brot auf dem Teller liegt und man nicht über Nacht abnehme.