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  5. Ernährungstrend „From leaf to root“: Welche Pflanzenteile kann ich verwenden und welche nicht?

Ernährungstrend „from leaf to root“ Strunk und Blätter in Smoothies und Co. - Kann man wirklich alle Gemüseteile verwenden?

Beim neuen Ernährungstrend „from leaf to root“ werden auch Schalen, Blätter, Wurzeln und Stiele vom Gemüse verwertet. Das soll Küchenabfälle vermindern. Doch sind wirklich alle Pflanzenteile immer bedenkenlos zu verzehren?

24.01.2022, 11:49
Nicht nur die Frucht an sich - auch das Grün wird mittlerweile oft verwertet, um Bioabfälle zu vermindern.
Nicht nur die Frucht an sich - auch das Grün wird mittlerweile oft verwertet, um Bioabfälle zu vermindern. Foto: Imago/Cavan Images

Halle (Saale)/DUR/acs - Der neue Ernährungstrend „from leaf to root“ sorgt dafür, dass Pflanzenteile wie Schalen, Blätter, Wurzeln und Stiele verzehrt werden und nicht als Küchenabfälle in der Biotonne landen. Kochbücher und Rezeptvorschläge im Internet geben dabei viele Anregungen, wie man das Grün verwenden kann.

„From leaf to root“ - Küchenabfälle vermindern

Es ist aber auch bekannt, dass die Pflanzenteile einiger Gemüsesorten gesundheitlich bedenklich sind. Das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt rät deshalb, sich vorher ausführlich über das jeweilige Grün zu informieren, das man verzehren möchte.

So enthalten z.B. Rhabarberblätter einen hohen Anteil Oxalsäure, der die Harnsteinbildung begünstigt. Bei Tomaten müssen grüne Stellen, Stiele und Strunk abgeschnitten werden, da sich darin giftiges Solanin befindet.

Auch die Anbaubedingungen der Pflanze spielen eine große Rolle. Denn Rückstände von Pflanzenschutzmitteln können nicht nur auf dem Gemüse an sich gefunden werden, sondern auch auf der Schale, den Stielen, den Blättern und Wurzeln.

Höherer Wirkstoffgehalt von Pflanzenschutzmitteln in Gemüseblättern

Denn, das LAV hat im Zuge von Untersuchungen herausgefunden, das Grün des Gemüsesist oft stärker mit Pflanzenschutzmitteln belastet als die Früchte oder Knollen.

Im Durchschnitt lagen die Wirkstoffgehalte in den Gemüseblättern dabei um das ca. 8-fache höher als in den entsprechenden Früchten. Die zulässigen Grenzwerte wurden jedoch nicht überschritten.

Demnach gilt: Nicht nur Obst und Gemüse gründlich waschen! Wer darüber hinaus auch Pflanzenteile wie Schalen, Blätter, Wurzeln und Stiele verzehren möchte, muss auch diese vorher gründlich reinigen. Und selbst dann muss mit einem erhöhten Pestizideintrag in Nahrungsmittel gerechnet werden.