Kosten bei erster eigener Autoversicherung reduzieren / Mit Hilfe der Großeltern gibt es Bonus Fahranfänger können Geld sparen
Endlich den Führerschein gemacht und endlich das erste eigene Auto. Das ist der Wunsch vieler junger Leute. Doch die Autoversicherung ist gerade für sie sehr teuer. Aber es gibt Möglichkeiten, die Kosten zu senken.
Berlin/Magdeburg (rgm) l Bis zu 3600 Euro im Jahr zahlen Fahranfänger für die Autoversicherung - allein für den Haftpflichtschutz. Oft ist das mehr als der Kaufpreis fürs erste eigene Auto. So teuer ist es vorallem deshalb, weil Anfänger üblicherweise in Klasse 0 mit 230 Prozent Beitragssatz starten. Das heißt: Sie zahlen mehr als das Doppelte der Grundprämie.
Nun führen viele Versicherer neue Schadenfreiheitsklassen mit niedrigeren Rabattsätzen ein. Anfänger werden dort mit 95 Prozent der Grundprämie eingestuft, berichtet test und warnt: Das sieht nur oberflächlich besser aus. Der Prozentsatz täuscht: Alle Versicherer mit neuem Rabattsystem heben die Grundprämie drastisch an. Daher kann ein Vertrag mit den neuen 95 Prozent teurer sein als einer mit 230 Prozent nach altem System.
Wer sparen will, achtet schon beim Autokauf auf den Versicherungsbeitrag. Jedes Fahrzeugmodell stufen Versicherer in eine Typklasse ein, je nachdem wie häufig es in Unfälle verwickelt ist. Je höher die Typklasse, desto höher der Beitrag. Doch ausgerechnet alte Gebrauchtwagen, bei Anfängern mit kleinem Budget beliebt, stehen meist in teuren Klassen. Es kann sich lohnen, ein etwas teureres Auto zu kaufen, und das bei der Versicherung wieder einzusparen. Unter www.typklasse.de steht, welches Fahrzeug in welche Typklasse eingeordnet ist. Weitere Spartipps:
Begleitetes Fahren: Sparen können Fahranfänger, wenn sie am begleiteten Fahren ab 17 Jahren teilnehmen. Die Stiftung Warentest errechnete für eine 19-jährige Modellkundin bis zu 14 Prozent Preisvorteil.
Fahrsicherheit: Einige Gesellschaften geben zusätzlich Rabatt für ein Fahrsicherheitstraining. Wer den Rabatt möchte, muss der Versicherung eine Bestätigung über seine Kursteilnahme vorlegen.
Versicherer der Eltern: Oft gibt es Preisnachlass, wenn junge Leute ihr Auto bei derselben Gesellschaft wie ihre Eltern versichern. Dann wird der Wagen in der Regel in die Schadenfreiheitsklasse ½ mit 140 Prozent eingestuft (beim neuen Rabattsystem oft 75 Prozent).
Zweitwagen: Junge Leute können ihr Auto auch als Zweitwagen der Eltern anmelden. In der Regel wird es dann ebenfalls in die Schadenfreiheitsklasse ½ eingestuft. Nach etwa drei Jahren können sie den erreichten Schadenfreiheitsrabatt auf sich übertragen lassen. Sie müssen aber nachweisen, dass sie das Auto regelmäßig gefahren haben.
Großeltern: Viele Versicherer erlauben, dass ältere Fahrer ihren Schadenfreiheitsrabatt auf Jüngere übertragen, zum Beispiel der Großvater oder die Großmutter auf den Enkel. Dem Anfänger werden aber nur so viele Jahre gutgeschrieben, wie er schon den Führerschein besitzt.
Wer eine Police sucht, kann den individuellen Preisvergleich der Stiftung Warentest nutzen. Unter www.test.de/analyse-kfz gibt es für 16 Euro günstige Angebote für den persönlichen Versicherungsbedarf.
Weitere Informationen: Zeitschrift test 1/2013 und www.test.de/thema/autoversicherung