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Modemesse Frankfurt Fashion Week setzt auf Nachhaltigkeit

Die Stadt als Bühne, ein begleitendes Skateboard-Festival und Nachhaltigkeit als Schwerpunkt: In sieben Monaten soll die erste Frankfurt Fashion Week über die Bühne gehen. Jetzt wurden neue Details zur Premiere am Main bekannt.

02.12.2020, 15:46
Roland Holschneider
Roland Holschneider dpa

Frankfurt/Main (dpa) - Die erste Frankfurt Fashion Week will im kommenden Sommer das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücken. "Unser Anspruch ist radikal zukunftsweisend", sagte der Chef der Frankfurter Messe, Detlef Braun. Es gebe eine "konsequent nachhaltige Agenda".

Einer der Kooperationspartner der Fashion Week, die vom 5. bis 9. Juli 2021 geplant ist, sind demnach die Vereinten Nationen (UN). Künftig soll die Messe zweimal im Jahr sein. Perspektivisch erwarten die Veranstalter um die 140.000 Besucher.

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) betonte, dass die Fashion Week nicht nur auf das Messegelände begrenzt sei, sondern in der gesamten Stadt stattfinden werde. Beispielsweise in Off-Locations, Museen oder anderen Kultureinrichtungen. Parallel soll es außerdem eine Skateweek geben, ein fünftägiges Skateboard-Festival mit Kunst, Musik und Party.

"Frankfurt wird ein Muss für alle, die das Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung auf der Agenda haben", sagte Anita Tillmann, Geschäftsführerin des Veranstalters Premium Group. Welche Marken und Designer im Sommer dabei sein werden, wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben. Zentraler Ort der Shows soll die Festhalle werden, die Tillmann direkt mit dem Grand Palais in Paris verglich. Dort präsentiert Chanel traditionell zur Pariser Fashion Week seine Mode.

Aber wo zeigt sich konkret die Ausrichtung auf das Thema Nachhaltigkeit? Geplant ist laut der Veranstalter ein entsprechender Award. Und Aussteller, die bei der Teilmesse "The Ground" dabei sein wollen, müssten mindestens 5 der 17 Nachhaltigkeitsziele (sustainable goals) der UN nachweisen. Bei einer eintägigen Konferenz sollen zudem Themen wie sauberes Wasser, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und ihre Bedeutung für die Branche auf der Agenda stehen. Die Modeindustrie gilt bislang als besonders klimaschädlich.

Das Thema Corona rückte auf der Pressekonferenz derweil in den Hintergrund. Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU) sagte: "Ich befürchte, wir werden noch einige Zeit mit Corona leben müssen." Zuversichtlich stimmten ihn jedoch die Fortschritte bei den Impfstoffen und die Expertise der Messe Frankfurt, die gute Konzepte habe. Ein Vorteil sei der Termin im Sommer, meinte Feldmann.

Vor einem halben Jahr war völlig überraschend bekannt geworden, dass Berlin mehrere Modemessen an Frankfurt verliert. Neben der Messe Premium zieht auch die Händlermesse Seek, die Plattform Neonyt für nachhaltige Mode an den Main. Neu entwickelt wird zudem das Format "The Ground", das sich vor allem an junge Leute richtet.

Der Umzug sorgte für Begeisterung aber auch für Irritationen. So hatte sich Frankfurt bislang nicht als Modestadt einen Namen gemacht. Für die Mainmetropole sprechen aber etwa die zentrale Lage und die kurzen Wege innerhalb der Stadt. In Frankfurt ist man zudem erleichtert, nach dem Weggang der Internationalen Automobilmesse (IAA) nach München eine neue große Messe ausrichten zu können.

© dpa-infocom, dpa:201202-99-546566/4

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