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Myome Beschwerden frühzeitig abklären

Uterusmyome zählen zu den häufigsten gutartigen Tumoren der Frau mit einem 70- bis 80-prozentigen Lebenszeitrisiko. Dennoch, wird nur jede fünfte Frau im gebärfähigen Alter symptomatisch. Es gibt eine Reihe von klinischen Symptomen, die durch Myome bedingt sein können. Blutungsstörungen, wie zu starke oder zu lange Blutung, Dauerblutung, Schmerzen, Symptome aufgrund der Kompression von Nachbarorganen und unerfüllter Kinderwunsch können durch Myome verursacht werden.

24.05.2023, 13:48
Histologischer Schnitt durch das Gewebe einer Gebärmutter mit einem Myom.
Histologischer Schnitt durch das Gewebe einer Gebärmutter mit einem Myom. Foto: Imago

Magdeburg - Beim Telefonforum zu Myomen der Gebärmutter beantworteten die Experten Dr. med. József Mészáros, Leitender Oberarzt und Ärztlicher Leiter Gynäkologie , und Oberarzt Dr. med. Paolo Gennari vom Universitätsklinikum Magdeburg die Fragen unserer Leserinnen und informierten sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Fachgebiet.

Bei mir wurde ein Myom diagnostiziert. Heißt das, dass die Gebärmutter entfernt werden muss?Machen Sie sich keine Sorgen. Eindeutig nein. Solange das Myom keine Beschwerden verursacht, muss weder operiert, noch die Gebärmutter entfernt werden.Muss ich deswegen häufiger zum Frauenarzt gehen?Wenn keine Beschwerden vorliegen, reichen die jährlichen Routineuntersuchungen vollkommen aus.

Ich habe eine Einweisung ins Krankenhaus bekommen. Als Grund wird „Myom“ angegeben. Was ist das eigentlich?Myome sind die häufigsten gutartigen Veränderungen der Gebärmutter. Ab einem Alter von 35 Jahren besteht bei Frauen zu 70 Prozent die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein solcher Muskelknoten entwickelt.

Muss das sofort operiert werden?Nein. Sie können damit auch alt werden. Mit der Zeit können diese Knoten sogar schrumpfen, vor allem nach der Menopause.Dann brauche ich mir also gar keine Sorgen machen?Das Entartungsrisiko ist relativ gering. Wenn die Myome schon im gebärfähigen Lebensalter bekannt sind, reicht es meist, die Entwicklung zu beobachten. Alarmierend ist es jedoch, wenn Myome nach der Menopause entstehen. Dann sollte über eine operative Entfernung ernsthaft nachgedacht werden.

Meine Tochter hat ein langsam wachsendes Myom. Sie hat Angst, es operativ entfernen zu lassen. Was ist unter der Sonata-Therapie zu verstehen?Nur wenn ihre Tochter Beschwerden hat, sollte man überhaupt über eine Behandlung nachdenken. Dafür gibt es nicht nur operative Verfahren, sondern auch andere Möglichkeiten, zum Beispiel durch Medikamente oder Interventionsmethoden. Eine solche ist die Behandlung mit dem Sonata-System. Dabei handelt es sich um Radiofrequenz-Ablationsmethode, bei der das Myom auf 100 Grad Celsius erhitzt und so ein Gewebeabsterben ausgelöst wird.Wie lange würde meine Tochter nach einer solchen OP bei der Arbeit ausfallen?Üblicherweise rechnen wir mit einer Woche. In seltenen Fällen muss man damit zwei Wochen zu Hause bleiben.

Ich habe ein Myom, welches mir in letzter Zeit zunehmend Beschwerden bereitet und in der Größe zugenommen hat. Meine Frauenärztin hat mir bereits eine OP nahegelegt. Ich möchte das aber nicht. Kommt für mich eine Sonata-Therapie infrage?Es hängt von der Lokalisation des Myoms ab. Wenn es durch die Gebärmutterhöhle gut zu erreichen ist, wäre diese Therapie machbar und stellt somit eine gute Alternative zur OP dar.

Ich bin Mitte 20 und in einer festen Beziehung. Bei mir wurde ein Myom festgestellt. Nun mache ich mir Sorgen, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Machen Sie sich nicht verrückt. Ein Myom stellt in der Regel kein Hindernis für eine Schwangerschaft dar. Wenn der Knoten die Gebärmutterhöhle nicht erreicht, sollte das kein Problem sein. Nur in seltenen Fällen sollte über eine OP nachgedacht werden, zum Beispiel dann, wenn Sie bereits mehrere Fehlgeburten hatten. Das bedarf aber in jedem Fall einer individuellen Beratung.

Ich bin Anfang 40. Mehrere Freundinnen haben mir erzählt, dass sie ein Myom haben. Könnte ich auch betroffen sein? Woran würde ich das merken?Statistisch gesehen könnten sie durchaus betroffen sein. Meist bleibt eine solche Veränderung aber ohne Symptome. Wenn Sie sich Sorgen machen, fragen Sie Ihren Frauenarzt. Eine Ultraschall-Untersuchung klärt die Sache schnell auf.

Ich bin Ende 60 und habe seit einigen Jahren Myome, aber keine Beschwerden. Muss da was gemacht werden?Eindeutig nein. Wenn Sie keine Beschwerden haben und das Myom nicht wächst, brauchen Sie sich keine Sorgen machen.

Ich bin Ende 40. Meine Ärztin hat mir eine Operation nahegelegt. Ich habe aber Angst vor einer Narkose. Gibt es auch alternative Möglichkeiten der Behandlung?Es gibt andere Möglichkeiten. Dabei kommt es aber auf die Beschwerden an. Wenn eine Blutungsstörung im Vordergrund steht, könnte eine Hormontherapie bereits die Lebensqualität verbessern. Wenn neben Regel- auch Druckbeschwerden auftreten, wäre auch die Myom-Embolisation durch einen interventionellen Radiologen eine Option. Sprechen Sie darüber mit Ihrer Ärztin.

Ich verstehe vieles nicht, was mir mein Frauenarzt erklären will. Wo kann ich mich noch beraten lassen?Sie haben stets das Recht auf eine Zweitmeinung. Sprechen sie darüber offen mit ihrem Arzt, denn Sie brauchen dafür eine Überweisung. Die Universitätsfrauenklinik Magdeburg bietet dafür zum Beispiel eine spezielle Sprechstunde. Den Termin dafür können Sie auch online erhalten. (WB)