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Mythen Ist Shisha-Rauchen gefährlich? Die Wahrheit über den Wasserpfeifen-Trend

Shisha-Rauchen erfreut sich großer Beliebtheit. Auch, weil viele Menschen denken, dass das Rauchen einer Wasserpfeife nicht so gesundheitsschädlich ist, wie das Rauchen von Zigaretten. Doch stimmt das?

Aktualisiert: 10.08.2022, 11:47
Shisha-Rauchen ist beliebt. Doch ist es auch gefärhlich?
Shisha-Rauchen ist beliebt. Doch ist es auch gefärhlich? Foto: dpa

Halle (Saale)/DUR/acs - Shisha-Rauchen ist ein nicht abklingender Trend. Besonders bei jungen Menschen ist die Wasserpfeife beliebt. Oft wird davon ausgegangen, dass das Rauchen einer Shisha weniger gesundheitsschädlich ist, als das Rauchen von Zigaretten. Doch das stimmt nicht.

Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Das Rauchen einer Wasserpfeife ist sogar mit mehr gesundheitlichen Risiken verbunden, als das Rauchen von Zigaretten. Die Risiken reichen von Atemwegserkrankungen, Erkrankungen der Lunge über Krebserkrankungen bis hin zu Herzkreislauf-Erkrankungen.

Wie funktioniert Shisha-Rauchen?

In einer Shisha wird ein spezieller Shisha-Tabak mithilfe eines Stücks Kohle, das meist aus Kokosnussschalen hergestellt wird, verschwelt. Wenn am Shisha-Schlauch gezogen wird, wandert der entstehende Tabakrauch durch die Rauchsäule der Shisha, das Wassergefäß, den Schlauch und wird dann eingeatmet.

Zwar wird beim Shisha-Rauchen der Tabak nicht verbrannt, sondern lediglich verschwelt. Dennoch gelangen gesundheitsschädliche Stoffe im Rauch ungefiltert in die Lunge. Das Wasser in einer Shisha filtert dabei lediglich wenige wasserlösliche Substanzen aus dem Tabakrauch. 

Indem das Wasser den Tabakrauch abkühlt, kann der Rauch sogar tiefer inhaliert werden. Die zum Teil krebserregenden, im Rauch enthaltenen Substanzen können auf diese Weise besonders tief in das Lungengewebe eindringen und selbst kleinste Lungengefäße schädigen.

Welche gesundheitsschädlichen Stoffe werden beim Shisha-Rauchen inhaliert?

Beim Shisha-Rauchen gelangt Tabak-Rauch in die Lunge. In ihm enthalten sind gesundheitsschädliche Substanzen wie Nikotin, Benzol und Teer.

Besonders Teer wird in größeren Mengen aufgenommen, da beim Erhitzen der Holzkohle zusätzlich Teer und Schwermetalle entstehen. Diese Schwermetalle sind gefährlich, weil der menschliche Körper sie nicht abbaut, sondern in Knochen und im Fettgewebe einlagert.

Ist Shisha-Rauchen gesünder als Zigaretten?

Tabakrauch enthält mehr als 4.800 gesundheitsschädliche Substanzen. Ob der Tabakrauch dabei über das Rauchen von Zigaretten oder das Rauchen einer Shisha in den Körper gelangt, spielt keine Rolle.

Jedoch wird Shisha-Tabak zusätzlich Feuchthaltemittel und Aromen zugesetzt, die den Tabakrauch zum Beispiel nach Vanille oder Apfel schmecken lassen. Beim Verschwelen können durch die Beigabe dieser Substanzen Allergene oder andere zusätzliche gesundheitsschädliche Stoffe entstehen. Dementsprechend ist Shisha-Rauchen sogar meist noch ungesünder als das Rauchen von Zigaretten.

Kann Shisha-Rauchen abhängig machen?

Shisha-Tabak enthält - genau wie Zigaretten-Tabak - Nikotin. Nikotin ist eine psychoaktive Substanz -  also eine Droge, die extrem schnell zu einer körperlichen Abhängigkeit führen kann. Auch Shisha-Rauchen kann also abhängig machen.

Beim Rauchen einer Shisha wird allerdings deutlich mehr Nikotin aufgenommen, als beim Rauchen einer herkömmlichen Tabakzigarette. Schon wer gelegentlich - etwa alle vier Tage –  Shisha raucht, nimmt dieselbe Menge Nikotin zu sich, wie durch das Rauchen von zwei Zigaretten täglich.

Sind Shisha-Pasten und Shiazosteine gesünder als Shisha-Tabak?

Shishas können auch ohne Shisha-Tabak geraucht werden - beispielsweise mit Shisha-Paste oder Shiazosteinen. Beide enthalten meist kein Nikotin, weswegen sie als vermeintlich gesünder gelten. Dennoch bergen auch diese Alternativen Gesundheitsrisiken.

Da auch bei der Verwendung von Shisha-Paste oder Shiazosteinen verschiedene Geschmacks- und Aromastoffe sowie Vernebelungsmittel inhaliert werden, sind auch diese Alternativen gesundheitsschädlich. Bei der Verwendung kann es, wie auch bei der Verwendung von Shisha-Tabak, zu Atemwegsreizungen kommen. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass krebserregende Stoffe wie Formaldehyd auf diese Weise aufgenommen werden.

Kann Shisha-Rauchen zu einer Kohlenmonoxidvergiftung führen?

Durch das Verbrennen von Holzkohle in der Shisha entsteht Kohlenmonoxid. Dies wird besonders gefährlich, wenn Shishas in geschlossenen Innenräumen wie Bars oder kleinen Wohnräumen geraucht werden.

Bedingt durch eine hohe Konzentration an Kohlenmonoxid in der Raumluft kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit oder sogar zu Bewusstlosigkeit kommen.