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Wieder die Nordmanntanne? Dieser Weihnachtsbaum ist der richtige für Sie

Etwa 1,70 Meter groß, gut gebaut und ohne Eigengeruch: Darauf stehen die Deutschen an Weihnachten. Ihr liebster Baum, die Nordmanntanne, hat aber auch gut aussehende und vor allem duftende Konkurrenz.

Von Simone Andrea Mayer, dpa 08.12.2021, 05:03
Wer seinen Weihnachtsbaum mit Kerzen und schweren Kugeln schmücken will, wählt am besten die entsprechende Baumsorte.
Wer seinen Weihnachtsbaum mit Kerzen und schweren Kugeln schmücken will, wählt am besten die entsprechende Baumsorte. Bodo Marks/dpa-tmn

Berlin - Der Weihnachtsbaum in Deutschland ist in den meisten Häusern und Wohnungen eine Nordmanntanne. Gut 80 Prozent der Käufer entscheiden sich dafür, und sie finden vor allem diese Baumart zur Adventszeit im Handel.

Doch es gibt einige Alternativen - und die haben so manchen Vorteil. Eine kleine Hilfe für die Kaufentscheidung.

Bäume für Weihnachtsduft im Haus

Weihnachten riecht nach Zimt und Mandarinen, nach Plätzchen und Räucherstäbchen - und eben nach Nadelbaum. Aber die beliebte Nordmanntanne duftet nicht. Daher ist der Baum für Menschen, die sich den herben Geruch von Nadelbäumen im Haus wünschen, eine Blaufichte.

Die Blaufichte, auch als Blautanne bekannt, ist die zweitbeliebteste Weihnachtsbaumart. Ihre Nadeln haben einen blauen Schimmer, die nach Wald duften. Intensiven Zitrusduft bekommt man dagegen von der Douglasie. Und die Edeltanne, auch als Nobilistanne im Handel, duftet nach Orangen. Man kann diesen Geruch noch verstärken, indem man die beulenförmigen Harztaschen am Stamm mit einer Nadel aufsticht.

Bäume für Kerzen und schweren Schmuck

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (DSW) empfiehlt die Blaufichte als Weihnachtsbaum besonders auch für schweren Schmuck und für den Einsatz echter Kerzen. Denn ihre Ästen wachsen stark und gleichmäßig in Etagen heran. Der Verband natürlicher Weihnachtsbaum rät bei schwerem Schmuck zur Schwarzkiefer. Wirklich nur für leichten Schmuck sollte man die Douglasie kaufen: Ihre Zweige sind dünn und biegsam.

Bäume mit gutem Preis-Haltbarkeits-Verhältnis

Am günstigsten ist die Fichte. Pro Meter werden 2021 je nach Qualität und laut der Prognose mehrerer Verbände der Weihnachtsbaumproduzenten 9 bis 12 Euro berechnet. Allerdings ist die Fichte als Weihnachtsbaum für Wohnräume nur ein Tipp für solche Haushalte, die den Baum lediglich für die wenigen Festtage aufstellen wollen. Denn die Fichte nadelt rasch in der Wärme und ist im Haus nicht lange haltbar. Sie ist dafür aber ein Christbaum-Tipp für Garten, Balkon und Terrasse.

Etwas teurer ist die Blaufichte oder Blautanne mit 12 bis 16 Euro pro Meter Länge. Sie hat laut DSW eine mittlere Haltbarkeit. Die Douglasie sei etwas günstiger und in der Haltbarkeit vergleichbar.

Für jeden Meter Nordmanntanne muss man je nach Qualität mit 21 bis 27 Euro rechnen. Man bekommt dafür einen Baum, der es bei richtiger Pflege mehrere Wochen lang in einem beheizten Raum aushält, ohne seine Nadeln zu verlieren.

Allerdings ist Deutschlands beliebtester Baum damit noch nicht der Sieger im Preis-Haltbarkeits-Verhältnis. Denn in dieser Kategorie ganz vorne liegt die Edeltanne/Nobilistanne. Laut der DSW liegt sie auf dem gleichen Preisniveau, sie ist aber haltbarer als die Nordmanntanne. Ihr Manko: Sie ist seltener im Handel zu finden.

Schnäppchen in der letzten Minute

Ein echtes Schnäppchen kann man vielleicht auch noch am Weihnachtstag machen: mit dem letzten Baum im Angebot eines Händlers. Dieses vielleicht mickrige und schiefe Grün lässt sich in diesem Jahr auch wunderbar der Familie gegenüber rechtfertigen, denn so sieht ein Trend aus in dem für Wohndekorationen so stylishen Skandinavien. Dort greift man bewusst inzwischen zu den etwas schmächtigeren Exemplaren.

Auch in Deutschland geht es inzwischen in diese Richtung: Laut Kaufanalysen der Produzenten tendieren die Käuferinnen und Käufer zunehmend zu kleineren und schlanken Bäumen, die wenig Platz beanspruchen. Die durchschnittliche Baumgröße gehe in Richtung 1,50 bis 1,75 Meter, so der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger.

Nadeln mit Vorzügen

Die Nordmanntanne hat weiche, glänzend tiefgrüne Nadeln, die beim Dekorieren nicht piksen. Das hebt sie unter den verschiedenen Sorten von Weihnachtsbäumen hervor. Die Blaufichte ist bezüglich ihrer Nadeln dagegen ein Tipp für Katzenbesitzer: Die harten Nadeln verhindern, dass das Haustier den Weihnachtsbaum als Klettergerüst zweckentfremdet, so der Verband natürlicher Weihnachtsbaum.

Ein Hingucker ist auch die Schwarzkiefer mit ihren ausladenden Ästen und langen Nadeln. Der Verband natürlicher Weihnachtsbaum nennt ihn daher „einen wahren Liebhaberbaum“.

So bleibt der Weihnachtsbaum länger frisch

Trockenheit und zu viel Wärme ruinieren rasch den Weihnachtsbaum - er wird dann schnell die Nadeln verlieren. Die Verbände der Weihnachtsbaum-Produzenten geben drei Tipps dagegen.

Tipp 1: Viel Gießen

Das Gießen ist je nach Witterung schon vor dem Aufstellen des Baums im Haus wichtig. Damit der Baum nicht austrocknet, sollte man ihn nach dem Kauf in einen Eimer mit Wasser stellen und davor die Schnittkante unten am Stamm um etwa zwei Zentimeter anschneiden. Lagert der Baum bei frostigen Temperaturen, sollte man ihn aber nicht in einen gefüllten Eimer stellen, denn das Wasser würde ja gefrieren.

Im Haus braucht der Baum dann kühles Leitungs- oder Regenwasser - und zwar regelmäßig viel davon. Rund ein bis zwei Liter pro Tag verbraucht selbst ein kleineres Exemplar bei warmer Raumtemperatur. Von Zusätzen im Wasser wie Blumenfrisch, Zucker, destilliertem Wasser oder gar Frostschutzmittel halten die Experten wenig: Sie haben entweder keinen nennenswerten Effekt oder sind sogar schädlich.

Tipp 2: Vor Weihnachten lange kühl halten

In der Wärme des Hauses verliert der Baum schnell seine Nadeln. Daher sollte er nach dem Kauf zunächst an einem möglichst sonnen- und windgeschützten Standort im Freien auf seinen Einsatz warten und bestenfalls erst kurz vor dem Fest ins Haus kommen. Die Ansichten dazu, ob auch eine kühle Garage ein guter Lagerort ist, gehen auseinander. Auf jeden Fall sollte der Baum dort nicht mit dem Streusalz von Autoreifen in Kontakt kommen können.

Dann sollte der Baum allerdings nicht direkt aus dem Frost ins warme Wohnzimmer kommen, denn dieser Temperaturschock könnten die Nadeln ebenfalls früher abfallen lassen. Besser sollte der Baum für ein bis zwei Tage bei 10 bis 15 Grad akklimatisiert werden, etwa im dunklen Keller.

Tipp 3: Den Raum nicht überhitzen

Auch im Haus geht es dem Baum besser, wenn er es nicht zu warm hat. Daher sollte er hier nicht an einer Heizung oder einem Ofen stehen.