Beliebte Weihnachtsgeschenke von der Stiftung Warentest unter die Lupe genommen Kinderspiele, iPad und rote Lippenstifte
Hilfe beim Kauf von Weihnachtsgeschenken liefert die Stiftung Warentest, die in ihrem neuesten Heft 170 Produkte unter die Lupe genommen hat. Hier die Ergebnisse von drei häufigen Geschenken.
Berlin/Magdeburg (rgm) l Spiele sind nach wie vor beliebte Weihnachtsgeschenke. Die Stiftung Warentest hat bei zehn englisch- und spanischsprachigen Brett- und Kartenspielen Sprachkompetenz, Spielwert und Produktinformationen getestet. Bestes Produkt im Test ist "Absolutely English" (23 Euro). Die Spieler sollen üben, vertrackte Zungenbrecher unfallfrei auszusprechen. "New Amici" (20 Euro) erreicht ein "befriedigend" bei der Sprachkompetenz und setzt auf eine zweifelhafte Lehrmethode. Um den Spielern die Aussprache zu erleichtern, nutzen die Spielmacher eine eigene Lautschrift. Die Aufforderung "Stell dich vor" heißt dann "Introdjuhss jurssälf". So lieber nicht, urteilt Stiftung Warentest.
"Sagrada" ist nur ausreichend
Noch schlechter, nämlich ausreichend, schneiden "Roundtrip of Britain and Ireland" und "Viaje por españa" (je 17,80 Euro) ab, vor allem bei der Sprachkompetenz. Beim Strategiespiel "Sagrada" (29 Euro), ebenfalls ein Ausreichend bei der Sprachkompetenz, gerät das Lernen zur Nebensache.
Die besseren der Sprachspiele zeichnen sich durch Einfälle aus, die das Lernen lustig machen. "Learn English by playing" und "Aprender español jugando" (je 36 Euro) schnitten mit gut ab und ermuntern die Fremdsprachenschüler zum freien Sprechen. Für eine kurzweilige Reisevorbereitung eignen sich "A weekend in London" und "Un fin de semana en Madrid" (je 30 Euro), insgesamt mit befriedigend benotet: Sie haben einen landeskundlichen Schwerpunkt.
Je vier Spiele sind - wie "Learn English by playing" und "Aprender español jugando" - konzeptionsgleich. In ihrer Bewertung können sie sich graduell unterscheiden. Sie stellen teils andere Fragen, da sie inhaltlich nicht identisch sind. Zudem gibt es Besonderheiten, die nur für die eine oder andere Sprache gelten.
Der nächste Test: Ein iPad steht bei vielen Jugendlichen oben auf der Wunschliste. Für die meisten Interessenten stellt sich beim Tabletkauf zuerst die Frage: iPad oder Android-Tablet? Der Test zeigt: Gute Hardware gibt es für beide Systeme. Der Bildschirm des iPad 3 hat eine besonders hohe Auflösung, er ist sehr hell und überzeugt mit großem Blickwinkel. Doch andere im Test sind ihm mindestens ebenbürtig. Den besten Kontrast hat zum Beispiel das Display des kleinen Toshiba AT270. Auch die Displays von Asus Transformer Pad Infinity und Samsung Galaxy Note 10.1 müssen sich vor dem des iPad nicht verstecken.
Eine Frage der Software
In Sachen Rechenleistung liegt das iPad 3 bei manchen Prüfungen wie etwa denen der 3D-Leistung vorn. Dafür schneiden einige Androiden bei anderen Leistungstests besser ab. Insgesamt arbeitet es sich auf einem Galaxy Note 10.1 oder einem Transformer Pad Infinity nicht weniger flüssig als auf einem iPad 3. Bei den Akkulaufzeiten liegen iPad 3 und Samsung Galaxy Note 10.1 mit rund zehn Stunden beim Dauersurfen in etwa gleichauf.
Die Entscheidung zwischen iPad und Android ist damit vor allem eine der Software - und des Geldbeutels. Das iPad-System ist besonders intuitiv zu bedienen. Android lässt sich dafür flexibler an die Vorlieben des Nutzers anpassen. Außerdem sind Android-Geräte bei vergleichbarer Ausstattung meist billiger als ein iPad. Abzuraten ist allerdings von regelrechten Billig-Tablets. Die beiden Billigsten im Test, das Intenso 8 Tab 804 für 140 Euro und das Odys Neo X8 für 150 Euro, schwächeln bei Display, Leistung und Akkulaufzeiten.
Kosmetika gehören zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Die Stiftung Warentest testete 14 langhaftende Lippenstifte in klassischem Rot, die die Farbe Mal zwölf Stunden, mal 16 oder gar 24 Stunden - je nach Werbeaussagen - halten sollen. Klassische Lippenstifte kamen in den Test sowie Kombinationsprodukte, die aus Farbe und einem "Topcoat" bestehen. Das kann ein Pflegestift oder Gloss sein, der die Farbe versiegeln oder den Lippen Glanz und Geschmeidigkeit verleihen soll.
Das Ergebnis: Insgesamt schnitten die Kombiprodukte besser ab als die Mono-Lippenstifte. Die Kombis mit flüssiger Lippenfarbe von Kiko und Mac sind sehr gut, die Lippenstifte von Catrice und Astor schafften nur ein Ausreichend. Unabhängig vom Zeitversprechen - acht Stunden, also etwa einen Arbeitstag, sollte ein langhaftender Lippenstift schon halten. Das schafften alle Kombis im Test. Der Mac Pro Longwear Lipcolour, ausgelobt mit acht Stunden Halt, konnte im Anwendungstest auch acht Stunden nach dem Auftragen überzeugen. Damit erfüllt Mac als einziger sein Zeitversprechen. Die Farbe der Monoprodukte blieb meist nur vier Stunden auf den Lippen.
Aber wie halten die Lippenfarben in Stresssituationen? Die Tester setzten sie alltagstypischen Belastungen aus. Mit geschminkten Lippen tranken zehn Probandinnen zum Beispiel Kaffee und aßen mehrere Hände voll Chips. Auch hier glänzten die Kombiprodukte. Vor allem den vier Kombis aus flüssiger Farbe machten heißer Kaffee oder fettige Chips so gut wie nichts aus. Auch den Kusstest bestanden diese Kombis problemlos. Mehrere Küsse auf ein Kleenex-Tuch konnten ihnen fast nichts anhaben.