Ursachen der Beschwerden rechtszeitig vom Arzt abklären lassen / Im Frühstadium reicht oft eine Schiene Kribbeln in Fingern kann Karpaltunnelsyndrom sein
Darmstadt (dapd) l Die Hände schlafen oft ein, die Fingerspitzen sind taub und manchmal strahlt der Schmerz des Karpaltunnelsyndroms (KTS) auch bis in den Oberarm. "Obwohl es sich beim KTS um einen der häufigsten Nervenschäden handelt, wird die Ursache der Schmerzen oft verkannt", sagt der Darmstädter Neurologe Professor Detlef Claus von der Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN). Und hätten die Betroffenen das Gefühl in Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger erst verloren, bleibe oft nur eine Operation, um die Beschwerden zu lindern.
Ursache können entzündete und darum geschwollene Sehnenscheiden sein, die einen wichtigen Nerv im sogenannten Karpalkanal in der Handwurzel einklemmen - den Nervus medianus. Häufig seien auch ein aufgrund von Veranlagung sehr enger Karpaltunnel und Veränderungen an den Knochen und Gelenken die Gründe für KTS. Im frühen Stadium können die Beschwerden mit einer stützenden Handschiene und Schmerzmedikamenten gelindert werden. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, schwindet nach Angaben des Neurologen die Daumenballenmuskulatur und die Greiffunktion wird stark eingeschränkt. "Ist der Schmerz in den Fingern so stark, dass die Betroffenen nachts davon aufwachen, oder treten Lähmungen in den Fingern auf, befinden sie sich im fortgeschrittenen Stadium", sagt Claus. Dann sei eine Operation meist nicht mehr zu vermeiden.