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O'zapft is von Brasilien bis Westjordanland

Es muss nicht immer München sein: Das bierselige Volksfest hat sich als Exportschlager erwiesen und führt zu ausgelassenem Feiern in der ganzen Welt.

15.09.2016, 07:40

München (dpa) - Rund um den Globus ist das Oktoberfest ein Schlager. Wer es nicht nach München schafft, hat vielerorts eine Alternative: Denn Wiesn-Fans in aller Welt haben den Spieß umgedreht - und feiern ihr eigenes Bierfest.

BLASMUSIK STATT SAMBA: Eines der größten Oktoberfeste hat Blumenau in Brasilien. Seit mehr als 30 Jahren feiern die Menschen 19 Tage lang in der von deutschen Einwanderern gegründeten Stadt mit Blasmusik und Bier, mancher hat gar eine echte Lederhose. Nach dem Karneval in Rio soll es das zweitgrößte Straßenfest Brasiliens sein.

STARS AND STRIPES: Das Fest in San Francisco soll es schon seit 125 Jahren geben. Das nach eigenen Angaben größte Oktoberfest in den USA findet allerdings in Cincinnati im Bundesstaat Ohio statt - demnach werden in einem Jahr ungefähr 80 000 Bratwürste, 23 000 Brezeln und 16 000 Strudel bei dem Fest verschlungen.

BUNTE WIESN: Neben traditionellen Varianten gibt es in Berlin auch die Regenbogen-Version: Zum sechsten Mal werden in diesem Jahr die Gay-Wiesn veranstaltet.

DIRNDL UND KUFIJA: Ein Bierfest kann man sich zwischen Militäranlagen im Westjordanland kaum vorstellen. Doch genau deswegen sollte man feiern, meinen die Besitzer der einzigen palästinensischen Brauerei. Seit 2005 tragen sie im kleinen Ort Taybeh nahe Ramallah ein Bierfest aus - das nach eigenen Angaben jährlich mehr als 16 000 Menschen anzieht.

BREZN MIT DER QUEEN: Gleich mehrere solcher Bierfeste feiern die Briten. Allein in London, wo die Maß wegen der britischen Pint-Einheit ein bisschen mehr als einen Liter hat, waren zeitweise mindestens fünf Oktoberfeste bekannt. In der schottischen Uni-Stadt St. Andrews veranstalten Studenten jährlich im März ihr eigenes bayerisches Bierfest - die Einnahmen gehen an einen guten Zweck.

BIER STATT WODKA: Das Bierfest in Moskau fand zumindest zeitweise Anfang des Sommers statt. Angeblich wurde es auch erfunden, um die Alkoholproblematik in den Griff zu bekommen - die Russen, so das Kalkül, sollen von der harten Droge Wodka auf vergleichsweise mildes Bier umsteigen.