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Kluntje und Wulkje Ostfriesen sind Weltmeister im Teetrinken

In Ostfriesland trinkt man den Tee nicht einfach so. Bei den Nordeutschen ist das eine wahre Kunst.

11.11.2016, 11:47

Hamburg/Seevetal (dpa) - 300 Liter Tee trinkt jeder Ostfriese durchschnittlich pro Jahr - damit sind die Norddeutschen Tee-Weltmeister.

Der Teegenuss beginnt in Ostfriesland traditionell mit dem Kluntje, dem Kandiszucker, der zuerst in die Tasse gegeben wird. Dann wird der frisch aufgebrühte Tee darüber gegossen. Darauf kommt eine Wulkje genannte Wolke aus Sahne, die mit einem Löffel eingefüllt wird. Wer anschließend umrührt, hat sich als ahnungsloser Zugereister geoutet. Die Einheimischen genießen zuerst die kühle Sahne, dann den herben Teegeschmack der Ostfriesenmischung und zuletzt den süßen Bodensatz. Tiefere Einblicke bietet das Ostfriesische Teemuseum in Norden.

Bei den Ländern führt nach Angaben des Deutschen Teeverbands die Türkei. Dort waren es - im Mittel der Jahre 2012 bis 2014 - pro Person 283 Liter, gefolgt von Afghanistan mit 279 Litern und Libyen mit 275 Litern. Im Tee-Land Großbritannien wurden im Durchschnitt 201 Liter konsumiert.

Deutschland als Ganzes ist dabei weit abgeschlagen: Hierzulande lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch gerade einmal bei 28 Litern. Die Zahlen beziehen sich auf die Klassiker Schwarz- und Grüntee, nicht auf Kräuter- und Früchtetees.