1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Outdoorjacken - nicht ganz dicht

Die Stiftung Warentest stellt meist enttäuschende Eigenschaften fest Outdoorjacken - nicht ganz dicht

28.07.2012, 03:17

Berlin/Magdeburg (rgm) l Regendicht und atmungsaktiv sollen sie sein, von innen und außen trocken halten. Das erhoffen sich Kunden vom Kauf einer Outdoorjacke. In vielen Fällen werden sie enttäuscht. Im Test der Stiftung Warentest funktioniert das Prinzip nur bei zwei Modellen gut: Jack Wolfskin Highland Men für 179 Euro und Berghaus Carrock Jacket für 220 Euro. Fünf Herrenjacken schneiden mittelmäßig ab, neun ausreichend. Die Killtec Canik Line Checker ist sogar mangelhaft. Hier kommt der Schweiß kaum heraus, dafür dringt Wasser ein. Selbst neu ist die Killtec nicht regendicht und nur minimal atmungsaktiv.

17 Allroundjacken zwischen 85 und 300 Euro hat die Stiftung Warentest geprüft. Das Testergebnis in der Augustausgabe von test sorgt für Überraschungen: Fünf Funktionsjacken sind kaum atmungsaktiv. Sechs Modelle lassen bereits im Neuzustand zu viel Wasser durch. Neben der Killtec Canik Line Checker gehören dazu die Jacken von Adidas, Intersport, Regatta, Salewa und SportScheck. Nur die Highland Men von Jack Wolfskin hält auch nach dem Waschen sehr gut dicht.

Schlecht verklebte Nähte, Löcher in der Membran oder Beschichtung, unzureichend abgedeckte Taschen und Reißverschlüsse offenbaren sich vor allem dann, wenn die Imprägnierung ausgewaschen ist. Dann lassen die meisten Modelle ihren Träger im Regen stehen. Da nützt auch markige Werbung nichts. Anbieter preisen ihre Jacken gerne mit Aussagen wie "Wassersäule größer als 5000 Millimeter" an. Die Zahl zeigt, ab welchem Wasserdruck die ersten Tropfen durch die Stofffläche dringen. Je höher die Säule, desto dichter der Stoff. Ein hoher Wert soll vermitteln, dass die Jacke wasserdicht sind.

Praktisch hilft die Zahl wenig weiter. Der Grund: Nicht nur das Material entscheidet über die Qualität einer Jacke, sondern auch wie gut sie geschnitten, verarbeitet und der Oberstoff imprägniert ist. Ein Beispiel liefert die Firma Regatta. Ihre Feego-Jacke lässt im Regentest schon vor dem ersten Waschen großflächig Wasser durch, trotz einer angegebenen Wassersäule von maximal 5000 Millimeter.

Wer jemals im dichten Friesennerz geschwitzt hat, weiß nicht nur den Regenschutz, sondern auch die Atmungsaktivität zu schätzen. Eine Funktionsjacke atmet natürlich nicht. Sie besitzt eine Membran oder eine Beschichtung, die Schweiß nach außen leitet. Wie gut sie das schafft, zeigt der so genannte Wasserdampfdurchgangswiderstand (Ret). Je niedriger er ist, desto besser. Bei den gut atmungsaktiven Jacken von Berghaus, Haglöfs, Jack Wolfskin und Marmot liegt der Ret unter zehn. Der Wert bei der mangelhaften Killtec: 240.