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In Urlaubsregionen sind bei Verkehrsverstößen hohe Bußgelder fällig "Raserei" im Ausland sehr teuer

14.04.2012, 03:21

München (dapd) l Jedes Land hat seine besonderen Verkehrsregeln. Die sollten Auto-Urlauber kennen, um unliebsame Souvenirs der teuren Sorte zu vermeiden, mahnt der ADAC. "Tempoverstöße oder Alkohol am Steuer können in vielen Urlaubsländern sehr schnell sehr teuer werden", weiß Katharina Bauer vom ADAC in München. So kostet in Frankreich beispielsweise ein Tempoverstoß von 20 Kilometern pro Stunde ab 135 Euro. Hierzulande wird dies mit bis zu 35 Euro geahndet. Wird man in Deutschland ohne Gurt erwischt, werden 30 Euro fällig - in den Niederlanden 120 Euro.

Das Königreich hat generell seinen Bußgeldkatalog verschärft und die Bußgelder im Schnitt um bis zu 40 Prozent angehoben. Spitzenreiter sind aber nach wie vor die skandinavischen Länder, allen voran Norwegen. "Dort müssen Raser mit einem Bußgeld von Minimum 465 Euro rechnen", sagt Katharina Bauer, und "wenn Autofahrer eine rote Ampel überfahren oder unerlaubt überholen, sind 670 Euro fällig". Wer sich betrunken hinter das Steuer setze, dem drohten mindestens 770 Euro, im Einzelfall auch mal Gefängnis.

Auch haben sich einige Promillegrenzen geändert. In Irland wurde der Wert von 0,8 auf 0,5 Promille gesenkt. In Estland wiederum dürfen Fahrzeugführer nun mit 0,2 Promille Alkohol im Blut noch fahren, vorher galt dort absolutes Alkoholverbot hinterm Steuer. Auch in südeuropäischen Ländern drohen Verkehrssündern hohe Strafen. "In Italien wird bei einer Blutalkoholkonzentration des Fahrers von mindestens 1,5 Promille das Kfz enteignet, so Fahrer und Eigentümer identisch sind", so die ADAC-Mitarbeiterin. Zudem würden dort für bestimmte Verstöße wie Geschwindigkeitsüberschreitungen zwischen 22 und 7 Uhr um ein Drittel höhere Beträge erhoben.

Zu den Feinheiten nationaler Bestimmungen gehört auch der Einsatz von Radarwarnern. In Belgien drohen bei Benutzung Geldstrafen oder eine Haftstrafe von 15 Tagen bis drei Monaten. Das Gerät wird eingezogen und vernichtet. Navigationssysteme mit POI-Funktion sind jedoch erlaubt.

Außerdem sollten Reisende wissen, dass in einigen Ländern die Geldbuße erheblich steigt, wenn sie nicht umgehend bezahlt werden. Beispielsweise verdoppeln sich in Griechenland die Bußgelder, wenn Verkehrssünder nicht innerhalb von zehn Tagen die Rechnung begleichen. So kann ein Überholverstoß nach Ablauf dieser Frist 700 Euro kosten. Und die Zeiten, in denen man ausländische Bußgeldbescheide einfach beiseitelegte, sind ebenfalls vorbei. Seit 2010 würden nicht bezahlte Bußgelder aus den anderen 26 EU-Ländern hierzulande vollstreckt, wenn das Bußgeld inklusive Verfahrensgebühren mindestens 70 Euro betrage, erinnert Katharina Bauer.

Auf seiner Website www.adac.de (http://url.dapd.de/lK6YcE) hat der Autoclub eine Liste der Bußgelder in den Reiseländern zusammengestellt.