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Industriegeschichte Sammler richtet Staubsaugermuseum in ehemaligem Kuhstall ein

Die motorisierten Helfer im Haushalt haben es Alois Steffgen angetan. Er sammelt Staubsauger und stellt sie aus.

06.03.2021, 10:05
Uwe Anspach
Uwe Anspach dpa

Bruchmühlbach-Miesau (dpa) - Der Betriebswirt Alois Steffgen (61) hat aus seiner Leidenschaft für Technik ein Hobby gemacht und in einem ehemaligen Kuhstall ein Museum für Staubsauger eingerichtet.

Rund 200 motorisierte Bodenpfleger stehen in der Scheune eines früheren Bauernhofs in Bruchmühlbach-Miesau, einer Gemeinde im Kreis Kaiserslautern mit rund 10.000 Einwohnern. In diesem Jahr wird die Ruhmeshalle für die nimmermüde Vakuummaschine zehn Jahre alt.

Er wolle die Zeugen der Industriegeschichte für die Nachwelt erhalten, sagte Steffgen der Deutschen Presse-Agentur. Nicht zuletzt spiegele die Entwicklung des Haushaltsgeräts auch den Wandel der Gesellschaft wider: Zunächst waren Sauger aus Metall und pragmatisch, dann modisch und aus Plastik.

Bezahlt habe er nie etwas für die Exponate, sagte der gebürtige Trierer. "Ich nehme keinen Eintritt, also zahle ich auch nicht für Sauger. Entweder überlässt mir jemand gerne das Gerät, oder es passt nicht in meine Philosophie."

Steffgen, 1960 in Trier geboren, ist gelernter Einzelhandelskaufmann im Werkzeughandel und hat Betriebswirtschaft studiert. Seit 1990 ist er als Spezialist fu¨r Reinigungs- und Absaugtechnik ta¨tig. "1993 bot mir ein 83 Jahre alter Schreinermeister einen Nilfisk S 50 an, den er in den 30er Jahren von seinem Chef abgekauft hatte. Der Rost sei kein Pflegemangel, sagte er - er habe das Gerät im Krieg bei der Evakuierung nicht mitnehmen können und es fu¨r ein Jahr im Garten vergraben." Steffgen schüttelt den Kopf. "Solche Geschichten waren für mich der Anlass."

© dpa-infocom, dpa:210306-99-712209/2

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