Volksstimme-Telefonforum mit dem Landesverband der Gartenfreunde Schneckenzäune schützen die Beete
Stark nachgefragt war gestern das Telefonforum mit dem Landesverband der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt. Auskunft gaben Dietmar Kuck, Rolf Möhrke und Dr. Walter Strauß. Anja Gildemeister notierte Fragen und Antworten.
Frage: An meinen Freilandgurken sind gelbe, durchscheinende Flecken. Was kann das sein?
Antwort: Dabei handelt es sich um den Falschen Mehltau, der behandelt werden sollte. Besorgen Sie sich dafür im Baumarkt Spritzmittel und wenden Sie es regelmäßig an.
Frage: Meine Petersilie ist in den vergangenen Jahren immer gut gewachsen, in diesem Jahr aber kommt sie irgendwie nicht. Sollte ich sie an einer anderen Stelle aussäen?
Antwort: Ja, Sie sollten die Fruchtfolge einhalten. Ertragsmangel entsteht durch den Anbau derselben Kultur auf derselben Fläche. Petersilie sollte frühestens nach sieben Jahren wieder an die selbe Stelle gepflanzt werden.
Frage: Unsere Buschbohnen sind von Blattläusen befallen. Wie können wir diese bekämpfen?
Antwort: Spritzen Sie die Läuse mit einem starken Wasserstrahl ab.
Frage: Ich habe sehr viele Nacktschnecken in meinem Garten – wie werde ich sie los?
Antwort: Gegen Nacktschnecken hilft Schneckenkorn, Sie können auch Ihre Beete mit Schneckenzäunen eingrenzen. Sogenannte Bierfallen sind übrigens nicht zu empfehlen, da Sie damit die Schnecken von Ihrem Nachbarn in Ihren Garten locken würden.
Frage: Wie bekämpfe ich die Kräuselkrankheit bei meinem Pfirsichbaum?
Antwort: Sie sollten den Frühjahrsaustrieb an Ihrem Baum beobachten. Ab dem Stadium des Knospenschwellens – das kann durchaus schon im Januar sein – sollten Sie den Baum im Abstand von 14 Tagen immer wieder spritzen.
Frage: Meine Brombeeren reifen nicht aus. Woran kann das liegen?
Antwort: Die Pflanze ist von der Brombeergallmilbe befallen. Sie sollten die befallenen Ranken im Herbst stark zurückschneiden. Befallene Früchte sollten Sie pflücken und vernichten. Zurzeit sind keine chemischen Bekämpfungsmittel für den Kleingarten zugelassen.
Frage: Ich habe gelbe Flächen in meinem Rasen, obwohl ich ihn regelmäßig wässere. Woran kann das liegen? Wie wird mein Rasen grün?
Antwort: Ihr Rasen ist von einem Pilz befallen. Entfernen Sie die betroffenen Rasenstücke, streuen Sie einen Zentimeter Kompost auf und säen Sie neuen Rasen an.
Frage: Ein Maulwurf wühlt sich seit Wochen durch meinen Garten. Wie werde ich ihn wieder los?
Antwort: Maulwürfe stehen unter Schutz und dürfen nicht getötet werden. Es sind viele, zum Teil abenteuerliche Bekämpfungsstrategien im Umlauf – leider hilft absolut nichts.
Frage: An meinen Lilien zeigt sich Lochfraß. Um welchen Schädling handelt es sich? Was kann ich dagegen tun?
Antwort: Es handelt sich um das Lilienhähnchen, einen leuchtend roten Käfer mit schwarzen Beinen und schwarzem Kopf. Sie müssten Käfer, Eigelege und Larven absammeln und vernichten. Chemische Mittel sind für Kleingärtner nicht zugelassen.
Frage: Meine Sauerkirschen sind leider ungenießbar – sie haben eingesunkene Stellen, das Fruchtfleisch ist weich, braun und verfault, innen sind weiße Maden. Ist das die Kirschfruchtfliege? Ich dachte, die befällt nur Süßkirschen?
Antwort: Die Kirschen sind tatsächlich von der Kirschfruchtfliege befallen. Neben der einheimischen Kirschfruchtfliege, die vor allem mittelfrühe bis späte Süßkirschensorten befällt, tritt seit einiger Zeit auch die eingeschleppte Amerikanische Kirschfruchtfliege auf. Diese Art tritt später als die einheimische Kirschfruchtfliege auf und befällt auch Sauerkirschen. Die Bekämpfung ist generell schwierig, vorzeitig herabfallende Früchte sollte man aufsammeln und die Bäume frühzeitig und vollständig leer pflücken. Ein chemisches Bekämpfungsmittel ist für Kleingärtner nicht zugelassen.
Frage: Dürfen Mitglieder des Gartenvereins meinen nicht eingezäunten Kleingarten ohne meine Erlaubnis betreten?
Antwort: Nein, der Garten ist geschützt wie die eigene Wohnung – auch wenn er nicht eingezäunt ist. Unerlaubtes Betreten wäre Hausfriedensbruch. Nur bei drohenden Gefahren wäre es erlaubt.
Frage: In meinem Garten steht eine 20 Meter hohe Blautanne. Wie werde ich sie los?
Antwort: Lassen Sie sich von einigen Fachfirmen Angebote machen.
Frage: Meine Tomaten werden nicht richtig rot. Woran kann das liegen?
Antwort: Wahrscheinlich handelt es sich um die Blütenendfäule, bei der an der Blütenansatzstelle ein wässriger Fleck entsteht und sich nach und nach vergrößert und braun oder grau verfärbt. Die Blütenendfäule deutet auf einen Kalziummangel hin. Sie sollten auf eine ausgewogene Nährstoff- und gleichmäßige Wasserversorgung achten. Durch regelmäßige Bodenuntersuchungen ist eine bedarfsgerechte Düngung möglich. Bei den ersten Symptomen sollten Sie mit 0,5-prozentiger Kalziumchloridlösung spritzen.
Frage: Meine Pfingstrose blüht seit Jahren nicht. Woran kann das liegen?
Antwort: Wahrscheinlich haben Sie die Pfingstrose zu tief gepflanzt. Pfingstrosen sollten nur so tief gepflanzt werden, wie sie vorher standen, sonst blühen sie nicht.
Frage: Kann ich Nussbaumlaub und Tannennadeln auf den Komposthaufen bringen?
Antwort: Das ist in Hinblick auf die Menge nicht empfehlenswert, der Boden würde versauern.
Frage: Meine Erdbeeren sind von Drahtwürmern befallen. Was kann ich dagegen machen?
Antwort: Halbieren Sie Kartoffeln und legen Sie sie mit der Schnittfläche nach unten auf den Boden. Sammeln Sie die Würmer regelmäßig ab und legen Sie neue Kartoffeln aus.
Frage: Ich habe mich mit meinem Gartennachbarn verstritten, der droht nun mit einem Anwalt. Was nun?
Antwort: Solche Fragen hören wir leider sehr häufig. Suchen Sie bitte das Gespräch mit Ihrem Gartennachbarn und versuchen Sie, die Angelegenheit unter sich zu klären. Möglicherweise kann ein anderes Mitglied Ihres Vereins vermitteln. Das Vereinsleben soll doch Freude machen.