Schriftkultur Schreibweise von Spielernamen bei der WM
Die Verwendung von Transkriptionen aus verschiedenen Sprachen in Nachrichtenagenturen endet in unterschiedlicher Schreibweise von Namen.
Und wieder zieht der Fußball die Menschen in den Bann. Allen Unkenrufen zum Trotz ist die WM zu einem Fußballfest geworden. Tolle Stimmung und Riesenbegeisterung bei Gastgebern und Gästen (außer bei denen freilich, deren Mannschaft gerade verloren hat). Und natürlich berichtet auch die Volksstimme ausführlich.
„Mir ist aufgefallen, dass die Namen russischer Spieler mal so und mal so geschrieben werden, in der Zeitung anders als auf dem Rücken der Spieler, manchmal sogar in der Zeitung selbst unterschiedlich. Zum Beispiel steht bei Golowin, wie ihr schreibt, auf dem Trikot ,Golovin‘. Wie kommt das denn?“, wollte ein Leser aus dem Landkreis Börde von unserer Sportredaktion wissen.
Seine Feststellung trifft zu. Für Leser ist es in der Tat lästig und für die Redaktion ärgerlich, wenn in Texten unterschiedliche Schreibweisen von Namen auftauchen. Zumal es eigentlich Richtlinien für den Umgang mit Personennamen und geografischen Namen aus nicht lateinischen Schriftkulturen gibt.
Aus dem Russischen ins Deutsche wird nach den Regeln des Duden transkribiert. Die französische und die englische Transkription unterscheiden sich von der deutschen. So wird aus dem russischen Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn im Englischen Aleksandr Solzhenitsyn und im Französischen Alexandre Soljenitsyne. Auch Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin wird unterschiedlich geschrieben, im Englischen Vladimir Vladimirovich Putin und im Französischen Vladimir Vladimirovitch Poutine.
Durch die Verwendung französischer und vor allem englischer Transkriptionen in den internationalen Medien wie den Nachrichtenagenturen – besonders auch in der Sport-Berichterstattung – finden sich am Ende diese Schreibweisen gelegentlich auch in der lokalen Presse wieder.
Was nun den russischen Mittelfeldspieler Alexander Golowin angeht, so ist dessen Name auf dem WM-Trikot natürlich nicht in kyrillischer Schrift, sondern in Englisch wiedergegeben – deshalb mit einem V und nicht mit W.