Der neue Service kostet 28,50 Euro Schufa gibt Auskunft über Baufirmen
Wiesbaden (dapd) l Bauherren sollen sich in Zukunft verstärkt über die Kreditwürdigkeit von Bauunternehmern bei der Schufa informieren.
Damit soll vermieden werden, dass Häuslebauer kurz vor der Insolvenz stehenden oder betrügerischen Unternehmen hunderttausende Euro geben. "Gerade bei einer Investition, die man in der Regel nur einmal im Leben macht", sei das wichtig, sagte der Vorstandsvorsitzende der Schufa Holding, Michael Freytag.
Der neue Service kostet den Verbraucher 28,50 Euro und liefert unter anderem Stammdaten wie Adresse, Branche, Zahlungserfahrungen, Insolvenz und Geschäftszahlen. "Das ist auch gut für die Banken, weil natürlich auch die Baufinanzierer ein Interesse haben, dass das Geld" nicht verloren gehe, sagte Freytag.
Erste Erfahrungen zeigten, dass das Produkt gut angenommen werde. Darüber hinaus will die Schufa schon bald Vertriebspartnerschaften eingehen. "Wir überlegen uns, unser Produkt zukünftig auch gemeinsam mit Partnern zu vertreiben", sagte Freytag. Die Schufa sei "mit namhaften Baufinanzierern" im Gespräch.
Damit kehrt die 1927 gegründete Schufa ihre traditionelle Arbeitsweise um und öffnet sich weiter den Konsumenten, nachdem diese zuletzt ein Recht auf Einsicht in ihre gespeicherten Daten gesetzlich zugesichert bekommen hatten.
Die Schufa, die zwar den Ruf einer öffentlichen Behörde genießt, tatsächlich aber Banken und Versandhändlern wie der Otto-Gruppe gehört, wolle in Zukunft verstärkt auf die Verbraucher zugehen, sagte Freytag.
Bei Bonitätsauskünften für Banken haben man bereits einen Marktanteil von rund 95 Prozent und wolle im Bereich Handel- und Dienstleistungen wachsen, wo nur jede vierte Auskunft von der Schufa komme.
Freytag warnte außerdem vor unseriösen Kreditangeboten im Internet, die damit werben, Kredit ohne Schufa-Auskunft zu gewähren. "Der Verbraucher zahlt die Zeche - beispielsweise durch höhere Zinsen. Es gibt nichts geschenkt", sagte Freytag. Er rät, im Zweifelsfall neutrale Partner wie die Verbraucherzentralen zu fragen.