Schule will Jogginghosen verbieten
Für die einen sind sie schlicht bequem, für die anderen einfach nur daneben: Jogginghosen. Eine Schule im Schwäbischen will das Verbot wagen - und baut auf die Unterstützung der Eltern.
Schwieberdingen (dpa) - Bequem, schlabbrig, peinlich? Eine Schule im schwäbischen Schwieberdingen will die Jogginghose verbieten. Kleidung habe auch etwas mit Haltung zu tun, sagte Schulleiterin Sandra Vöhringer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Sie kündigte eine Arbeitsgruppe an, in der sich Lehrer, Eltern und Schüler Anfang Dezember Gedanken über eine neue Kleidungsordnung machen wollen.
Eins stehe für sie aber schon jetzt fest: Die Jogginghose passt nicht auf den Schulhof und in die Klassenzimmer. Es würde ja auch kein Schüler so zum Praktikum gehen, sagte Vöhringer. So eine sackförmige Schlabberhose sei maximal zum Abhängen auf dem Sofa daheim geeignet, nicht aber zum gemeinsamen Lernen in der Schule. So eine Jogginghose begleitet manche Jungs die ganze Woche.
Vöhringer sagt, sie habe beim Jogginghosen-Aus die Unterstützung von den Eltern und auch den meisten Schülern. Da haben wir positive Signale. Der Elternbeirat sei dafür. Es gebe auf beiden Seiten einen hohen Anteil derjenigen, die eine Kleiderordnung gut fände. Den Eltern erspare es ja auch die tägliche Diskussion mit ihren Kindern, was diese anziehen sollten.
Die Arbeitsgruppe werde sich auch nicht nur mit der Jogginghose befassen, betonte die Rektorin der Glemstalschule mit 600 Schülern der Klassenstufen fünf bis zehn. Es gehe allgemein um die Frage, was eine angemessene Kleidung für die Schule sei. Womit dann auch über Bauchfrei-Shirts und Hotpants diskutiert werde. Einige Jungs hätten schon angemerkt, dass dann auch über die mindestens ebenso peinlichen Leggings der Mädels geredet werden müsse.