Experten der Kriminalpolizei geben Tipps zur Vorsorge in der Urlaubszeit So schützen Sie das Haus vor Einbrechern
Pro Tag registriert die Polizei in Sachsen-Anhalt zwölf Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser. Die Trend ist steigend. Kripoberater des Landeskriminalamtes und der Polizeidirektion Nord geben Tipps, worauf Sie vor Urlaubsantritt achten sollten.
Magdeburg l Während viele Hauseigentümer und Mieter in den Urlaub fahren, haben Einbrecher Hochsaison. Die folgenden Antworten der Polizei sollen böse Überraschungen vermeiden:
Wie gehen die Einbrecher am häufigsten vor?
Mehr als ein Drittel der Einbrüche werden entgegen der Klischees tagsüber begangen. Tatsächlich dürfte die Zahl aber viel höher liegen, da die Tatzeit oft nicht mehr rekonstruiert werden kann. Meist hebeln die Einbrecher Fenster, Balkon- und Terrassentüren auf. Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern, Rankgerüste werden oft als Einstiegshilfe genutzt. Diese sollten deshalb unbedingt entfernt werden.
Wo befinden sich an Einfamilienhäusern die Schwachstellen?
Alle Türen und Fenster im Erd- oder Kellergeschoss, die leicht erreichbar und schwer einsehbar sind. Terrassenfenster sind ebenso stark gefährdet. Übliche Fensterkonstruktionen bieten keinen Schutz. Sie sollten eine zusätzliche Sicherung haben. Das gilt übrigens auch für Rollläden, die gegen einfaches Hochschieben gesichert sein sollten.
Welche längerfristige Vorsorge kann ich treffen?
Licht wirkt auf Einbrecher abschreckend, deshalb sollten einbruchgefährdete Bereiche beleuchtet sein. Allerdings: Beleuchtung ersetzt keine technische Sicherung. Außensteckdosen sollten abschaltbar sein. Hecken und Sträucher bieten Sichtschutz, auch den Einbrechern. Direkt am Haus und an einbruchgefährdeten Stellen können diese problematisch sein. Nutzen Sie Alarmanlagen als Abschreckung. Häuser und Wohnungen, die sichtbar mit Doppelschlössern, Fenstersicherungen versehen sind, schrecken Einbrecher ab.
Wie kann ich mich kurzfristig schützen?
In jedem Fall sollte man nie die Fenster angekippt lassen. Lassen Sie Rollläden, Lampen und Radio über eine Zeitschaltuhr an- und ausschalten. So entsteht der Anschein, dass das Haus bewohnt ist. Der Anrufbeantworter darf nicht den Hinweis geben, dass "gerade niemand zu Hause" ist. Schließen Sie Ihre Wohnungstür grundsätzlich ab, wenn Sie aus dem Haus gehen. Schon allein, weil die Versicherung sonst Probleme bereitet. Längere Abwesenheit über zwei Monate gilt als "gefahrenerhöhend" und ist deshalb der Versicherung zu melden.
Welche Rolle spielen die Nachbarn?
Eine große. Informieren Sie diese über Ihre Abwesenheit. Besprechen Sie alle Abläufe, falls Sie über eine Alarmanlage, Zeitschaltuhren und Ähnliches verfügen. Tauschen Sie Telefonnummern aus.
Was können die Zuhausegebliebenen tun?
Gerade in der Ferienzeit ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Sprechen Sie fremde Personen in Ihrer Straße an und fragen Sie, wo diese hinwollen. Sollte Ihnen etwas sehr merkwürdig vorkommen, informieren Sie die Polizei.
Wie gehe ich mit meinen Wertsachen während des Urlaubs um?
Sparbücher, Scheckkarten öder Ähnliches gehören in einen Tresor. Besonders wichtige Dokumente, Schmuck oder Gold sind in Schließfächern bei Bank oder Sparkasse am besten aufgehoben.
Was mache ich mit der Post?
Bitten Sie Nachbarn oder Freunde den Briefkasten regelmäßig zu leeren. Man kann auch einen Lagerservice der Post nutzen. Die Volksstimme können Sie sich auch an Ihren Urlaubsort nachschicken lassen, spenden oder verschenken und ein Dankeschön erhalten (03915999-900).
Worauf muss ich bei der Abreise achten?
Drehen Sie vor der Fahrt das Wasser und Gas ab und nehmen Sie Geräte mit einer Stand-by-Schaltung vom Netz. Nutzen Sie keine leicht lesbaren Koffer-anhänger. Einbrecher können an Flughäfen und Bahnhöfen leicht erkennen, wo sich ein lohnenswertes Ziel befindet.
Wo kann ich mich weitergehend informieren?
Auskünfte gibt jedes Polizeirevier.