Stärke statt Bürde So sind ältere Geschwister gerne Vorbild
Auch wenn Kinder kleine Geschwister haben, dürfen Eltern nicht zu viel von ihnen verlangen. Nicht automatisch übernehmen sie eine Vorbildrolle.
Fürth (dpa/tmn) - Von ihren älteren Kindern erhoffen sich Eltern oft, dass sie den Jüngeren gegenüber eine Vorbildrolle einnehmen. Das klappt selten automatisch. Appelle wie "Du bist doch jetzt der Große, du kannst das doch" verhallen meist im Nichts.
Eltern können aber versuchen, den Älteren ihre Stellung im Familiengefüge schmackhaft zu machen, etwa: "Du hast zwar mehr Verantwortung, dafür darfst du aber auch viel mehr", erklärt Ulric Ritzer-Sachs von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. So könnten Erwachsene beispielsweise erklären, dass die Älteren länger wachbleiben oder Filme gucken dürfen.
Auf diese Weise sehen ältere Kinder ihren Erstgeborenen-Status eher als Stärke und weniger als Bürde - und sind dann auch eher bereit, ihre Geschwister zu unterstützen. Dieses Gefühl können Eltern noch fördern, indem sie den Älteren mehr zutrauen und sie im Alltag einbinden. Kinder mache so etwas in der Regel sehr stolz. Trotzdem wird es immer wieder vorkommen, dass sich ältere Geschwister ungerecht behandelt fühlen, weil sie mehr helfen müssen. "Das müssen Eltern aushalten", sagt Ritzer-Sachs.