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Abgeschaltet UMTS-Netz abgeschaltet: Welche Handy-Nutzer nun neue Geräte oder eine neue Sim-Karte brauchen

Nach der Abschaltung des UMTS-Netzes in Deutschland können manche ältere Geräte nur noch eingeschränkt genutzt werden. Nutzer von 3G-Geräten schauen nun gänzlich in die Röhre.

28.01.2022, 13:53
Ein Mann telefoniert mit einem im Jahr 2004 neuartigen UMTS-Handy. Seit 2022 können Nutzer von UMTS-Diensten Probleme bekommen.
Ein Mann telefoniert mit einem im Jahr 2004 neuartigen UMTS-Handy. Seit 2022 können Nutzer von UMTS-Diensten Probleme bekommen. (Foto: dpa/archiv)

Halle (Saale)/DUR/mad - Besitzer von älteren Smartphones müssen seit Januar 2022 in Deutschland damit rechnen, ihr Handy nur noch eingeschränkt nutzen zu können. Hintergrund ist die bereits erfolgte Abschaltung des UMTS-Netzes zu Jahresbeginn 2022. Ältere 2G-Handys, die noch keine Internetfunktion besitzen, sowie 4G-Geräte können aber weiterhin genutzt werden, berichten Experten der ARAG.

UMTS für 3G mobil nicht mehr nutzbar - altes GSM-Netz bleibt erhalten

Nach der Versteigerung der 5G-Frenquenzen haben die großen Mobilfunk-Anbieter wie O2 Telefónica, Telekom und Vodafone damit begonnen, auf den aktuell schnellsten Übertragungsstandard umzurüsten. In diesem Zuge wurde der Übertragungsweg UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) für den Mobilfunk der dritten Generation (3G) nun endgültig abgeschaltet.

Das noch ältere GSM-Netz (Global System for Mobile Communication), mit dem die digitale Datenübertragung von 2G einst begann, bleibt nach Auskunft der Experten von ARAG allerdings bestehen. So können nicht internetfähige Mobilfunkgeräte zum Telefonieren und Verschicken und Empfangen von SMS weiterhin genutzt werden.

Auch UMTS-Handys funktionieren weiterhin, allerdings erfordert das Surfen im sehr viel langsameren GSM-Netz von nun an sehr viel Geduld.

Wer braucht einen neuen Vertrag oder eine neue SIM-Karte?

Alte Mobilfunkverträge, die ausschließlich UMTS-Tarife beinhalten, sollten möglichst schnell gekündigt und mindestens auf das 4G-Mobilfunknetz LTE (Long Term Evolution) umgestellt werden. Ist die SIM-Karte älter als 15 Jahre, kann es zu Problemen bei der Anmeldung im Netz kommen, denn alte SIM-Karten sind technisch nicht dafür ausgestattet, das LTE-Netz zu nutzen und müssen daher ausgetauscht werden. In der Regel übernehmen Anbieter laut Einschätzung der ARAG-Experten diesen Karten-Tausch kostenlos.

Wann ist ein neues Gerät nötig?

Nutzer von Smartphones, die LTE bereits beherrschen, müssen nicht aktiv werden. Auch wer lediglich telefonieren und SMS versenden möchte, muss nichts unternehmen.  Nur Handybesitzer, die mit ihrem nicht LTE-fähigen Gerät im Internet surfen wollen, müssen sich wohl ein neues Smartphone anschaffen.  Immerhin: Rufaufbau und Sprachqualität sind im LTE-Netz deutlich besser.

Wie finde ich heraus, ob mein Gerät betroffen ist?

Ob ein Gerät LTE-fähig ist, können Nutzer im Zweifel auf den Seiten der Mobilfunkanbieter herausfinden. Dort können sie meist die so genannte IMEI-Nummer (International Mobile Equipment Identity) eintragen.
Mit dieser 15-stelligen Nummer kann das Handy eindeutig identifiziert werden. Zu finden ist die Nummer in den allgemeinen Infos zum Telefon in den Einstellungen, unterhalb des Akkus oder sie kann über den Code *#06# auf der Telefontastatur abgerufen werden.

Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein neues Gerät anzuschaffen, raten die Experten der ARAG unbedingt zu einem vorherigen Preisvergleich. Nicht immer ist ein Laufzeitvertrag, der das Smartphone inkludiert, günstiger als die einmalige Investition in ein neues Mobiltelefon.

5G - schneller, weiter, besser?

Im Moment ist 5G (fünfte Generation) der schnellste Übertragungsstandard im Mobilfunk. Um diesen auch nutzen zu können, wird allerdings ein spezielles 5G-fähiges Smartphone benötigt. Ältere Geräte lassen sich nicht nachrüsten.

Doch noch sind 5G-Tarife im Verhältnis zu LTE-Tarifen teurer und es gibt in Deutschland bisher keine flächendeckende 5G-Abdeckung. Es ist daher ratsam, sich über die Internetseiten der jeweiligen 5G-Anbieter zu informieren, ob das eigene Wohnumfeld bereits an dass schnelle Netz angebunden ist.