Bewusst gegen November-Depression arbeiten Tipps gegen grauen Blues
Saarbrücken (rgm) l Werden die Tage kürzer, setzt der Körper vermehrt Melatonin frei, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst. Viele neigen dann zu Müdigkeit und Lustlosigkeit, trübe Gedanken nehmen zu. Statt sich dagegen zu wehren, genießt man besser diese Jahreszeit als Zeit der Entspannung, beispielsweise bei einem gemütlichen Abend mit einem guten Buch, mit einem wohltuenden Bad oder durch Auspowern beim Sport.
"Lassen sich negative Gedanken nicht abschütteln, sollte man sich bewusst damit auseinandersetzen," so Psychologin Korinna Ruthemann von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken. Denn die Vorstellung "alles ist grau und trüb", könnte Überlegungen wie "mein Leben ist langweilig" und "nichts macht mir Freude" nach sich ziehen. "Hilfreich ist, negative Gedanken ohne Bewertung und Zensur zu notieren, anschließend unter die Lupe zu nehmen: Stimmt das? Ist wirklich alles grau oder gibt es auch andere Momente? So erinnert man sich an Gegebenheiten, die vor lauter Trübsinn glatt vergessen werden, wie Kochen mit Freunden und Familie oder einen DVD-Abend. Diese Überlegungen, die man am besten schriftlich festhält, heben die Stimmung, der Fokus wird auf Positives gelenkt."
Negative Gedanken können laut Ruthemann auch umstrukturiert werden: "Taucht der Alles-Ist-Grau-Gedanke auf, kontert man mit der neuen, positiven Vorstellung. Zusätzlich sammelt man Ideen für neue Momente, beispielsweise indem man mit Freunden etwas unternimmt, mit einer Anmeldung im Fitness-Studio für neue Kontakte und mehr Schwung sorgt oder mit farbenfrohen Kleidungsstücken Farbe in den Alltag bringt."
Eine weitere Möglichkeit sei, sich abends vor dem Einschlafen drei Dinge in Erinnerung zu rufen, die heute gut waren. So ist man mehr darauf konzentriert, Positives wahrzunehmen, statt, wie sonst oft im Alltag nur das weniger Gute zu sehen.