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Vermögen in Gold anlegen – Ja oder nein?

Gold galt lange Zeit als solide, langfristige Geldanlagemöglichkeit. Dann kam der Preiseinbruch nach einem Hoch 2011. Eigentlich sollte der Kurs nach Expertenmeinung in einem Krisenjahr wie 2015 wieder ansteigen. Tatsächlich glauben auch viele, dass eine Anlage in Gold ratsam sei. In der Realität kauften es aber nur wenige und der Kurs erholte sich kaum. Es bleibt die Frage, ob sich 2016 daran etwas ändern wird und ob es für die Zukunft überhaupt noch empfehlenswert ist, in Gold zu investieren.

07.01.2016, 11:07

Steigende Inflation unterstützt im Normalfall auch einen Anstieg des Goldpreises. Europäische und amerikanische Maßnahmen im Bereich Geldpolitik deuten darauf hin, dass mit einer solchen Inflationssteigerung und damit auch einer Goldpreiserhöhung zu rechnen ist.
Da Gold in Dollar gehandelt wird, ist auch die Tendenz von Dollar- und Eurokurs von Bedeutung. Zuletzt konnte man daher dank des schwachen Euros in Europa dennoch Gewinne mit Gold erzielen. Setzt sich dieser Trend fort, liegen Sie mit einer Investition in Gold richtig.
In diesem Jahr werden aber noch stärkere Schwankungen an der Börse erwartet als 2015. Krisen wie die von VW führen zu einem Vertrauensverlust in Aktien und Wertpapiere. Anleger greifen dann vielleicht eher wieder auf Gold zurück, dessen Wert auf Grund des geringen Vorkommens niemals ganz verloren gehen wird. Ein Auseinanderbrechen des Euroraums würde solch eine Entwicklung in noch viel stärkerem Maße anregen. Davon ist momentan aber nicht ernsthaft auszugehen.
Gleichzeitig wird beobachtet, dass Notenbanken und Kleinanleger in Schwellenländern zunehmend in Gold investieren. Weiteres Wirtschaftswachstum in Indien und China dürfte also auch die Nachfrage nach Gold antreiben und damit seinen Wert potenzieren.
Der niedrige Goldkurs der letzten Jahre könnte einige Minenbetreiber zur Schließung ihrer Förderunternehmen zwingen. Das wird sich aber nur unwesentlich auf eine Änderung der Situation auf dem Markt auswirken, da davon ausgegangen wird, dass das meiste Gold der Erde schon im Umlauf ist, und das Edelmetall z.B. in Form von Schmuckstücken durch Einschmelzen quasi verlustfrei wieder verwendet werden kann.
Mit diesen Prognosen steht die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Goldpreis erholt gar nicht so schlecht. Wenn Sie sich entscheiden, in Gold anzulegen, dann tun Sie es sofort. Jetzt sind die Preise noch niedrig und Sie können eventuell sogar kurzfristig Gewinne erzielen. Abgeltungssteuer müssen Sie aber erst nach über einem Jahr Besitz des Goldes nicht mehr zahlen.
Physisches Gold erhalten Sie in Form von Münzen und Barren. Bestellen Sie es zum Beispiel im Internet bei seriösen Anbietern wie feingoldhandel.de. Je größer die Mengen, die Sie abnehmen, desto günstiger wird der Grammpreis im Normalfall. Achten Sie aber darauf, nicht nur große Barren anzuschaffen, die Sie dann auch am Stück wieder verkaufen müssen. Mit verschiedenen Größen sind Sie je nach Ihrer persönlichen Lage meist besser beraten.
Häufig wird empfohlen, bis zu 10 Prozent des Anlagekapitals in Gold zu investieren. Dann haben Sie immer einen Notgroschen bereit, der keiner Inflation zum Opfer fallen kann. Zinsen erhalten Sie in diesem Fall zwar keine, aber bei anderen Anlageformen sind diese derzeit auch so gering, dass sie sofort von der Inflation aufgebraucht werden.
Lagern Sie das Gold in Ihrem Privatsafe zu Hause, sollten Sie unbedingt abklären, ob Ihre Haftpflicht im Schadensfall aufkommt. Dieses Problem haben Sie bei der Aufbewahrung in der Bank nicht. Dort müssen Sie jedoch laufende Kosten für ein Bankschließfach einkalkulieren.