103. Medizinischer Sonntag am 24. Februar in Magdeburg: Zu hoher Druck hat schwerwiegende Folgen Warum ist Bluthochdruck so gefährlich?
Magdeburg (sj) l Mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland haben Bluthochdruck. Das Tückische daran ist, dass er häufig über viele Jahre unerkannt bleibt, da er nur wenige erkennbare Symptome aufweist. Unbehandelt führt ein zu hoher Bluthochdruck jedoch zu Gefäßschäden mit der Folge von Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Nierenversagen. Die Ursachen für Hypertonie sind vielfältig. Neben einer genetischen Veranlagung tragen auch eine ungesunde Ernährung, fehlende Bewegung, aber auch Stress und hormonelle Einflüsse dazu bei.
Wenn zusätzliche Faktoren wie Diabetes, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel oder hoher Salzkonsum hinzukommen, liegt das Risiko weit höher für ein akutes lebensbedrohliches Ereignis. Rechtzeitig entdeckt, können die erhöhten Werte jedoch mit Medikamenten, einer Ernährungsumstellung und einer Veränderung des Lebensstils gesenkt und Folgeschäden vermieden werden. Die richtige Behandlung bei Bluthochdruck ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Neben den lebensverändernden Maßnahmen gilt es, die richtige Medikamenten-Auswahl zu treffen.
Bei einigen Patienten helfen diese Maßnahmen jedoch nicht, um eine befriedigende Blutdruckeinstellung zu erreichen oder sind aufgrund von Nebenwirkungen nicht einsetzbar. Eine Alternative können in diesen Fällen invasive Verfahren zur Senkung des Blutdrucks sein. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Verödung von kleinen Nerven an den Nie- rengefäßen mit einem Katheter. Diese Verödung wird über Katheter durchgeführt, die in die Arterien eingebracht werden, oder über eine Verödung von Nerven durch das Einspritzen von Alkohol. Weiterhin kann eine elektrische Stimulation an den Halsgefäßen erfolgen, die den Blutdruck anhaltend senkt. Bisherige Erfahrungen mit diesen Methoden sind sehr positiv. Bevor diese invasive Blutdrucksenkung jedoch angewendet werden kann, muss eine umfassende klinische Diagnostik durchgeführt werden.
Um bewährte und neue Methoden zur Behandlung des Bluthochdrucks geht es beim nächsten Medizinischen Sonntag am 24. Februar 2013 in Magdeburg mit Prof. Dr. Peter R. Mertens von der Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie und Prof. Dr. Jens Ricke, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin. Die beiden Klinikdirektoren werden erklären, wie ein individueller Behandlungsplan erstellt wird und sie werden Ergebnisse neuer Studien zur Wirksamkeit von Therapien vorstellen. Der 103. Medizinische Sonntag - eine gemeinsame Vortragsreihe von Volksstimme, Urania und Universitätsklinikum - beginnt am 24. Februar 2013 um 10.30 Uhr im Uni-Hörsaal 1, Gebäude 26 (Nähe Universitätsbibliothek) in der Pfälzer Straße. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit zur Diskussion.