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Titelkämpfe in London Kugelstoßer Storl will im WM-Finale angreifen

Ein Versuch reichte für's Finale: Kugelstoß-Ass David Storl hat zum WM-Auftakt überzeugt. Als Zweitbester der Qualifikation kann sich der Sachse sogar wieder stille Hoffnungen auf eine WM-Medaille machen. Mit seinen 21,41 Metern war der 27-Jährige sichtlich zufrieden.

Von Ralf Jarkowski, dpa 05.08.2017, 12:24
Kugelstoßer David Storl hat es ohne Probleme ins WM-Finale geschafft. Foto: Bernd Thissen
Kugelstoßer David Storl hat es ohne Probleme ins WM-Finale geschafft. Foto: Bernd Thissen dpa

London (dpa) - Frühaufsteher David Storl hat kurzen Prozess gemacht und sich bei seiner fünften WM zum vierten Mal in Serie für das Kugelstoß-Finale qualifiziert.

Gleich im ersten Durchgang der Qualifikation wuchtete der zweimalige Weltmeister die Kugel in London 21,41 Meter weit. Als Zweitbester der Ausscheidung zog der 27 Jahre alte Leipziger damit in den Medaillenkampf am Sonntag (21.35 Uhr) ein. Gefordert waren 20,75 Meter. Nur der Neuseeländer Tomas Walsh war mit starken 22,14 Metern besser als der deutsche Serienmeister.

"Mit so einem Stoß, der so kontrolliert über 21,41 Meter geht - das macht natürlich Spaß. Das gibt natürlich auch etwas mehr Selbstbewusstsein für morgen", sagte der Sachse, für den der Wettkampftag bereits um 6 Uhr begonnen hatte. Zum Frühstück gönnte sich der 125-Kilo-Mann etwas Obst, ein bisschen Joghurt und Müsli - und ein paar Bratwürstchen.

Man sah dem Schützling von Trainer Sven Lang an, dass er mit seiner Frühschicht mehr als zufrieden war. Schließlich zählte der Champion von 2011 und 2013 in London eher nicht zu den Medaillenkandidaten. Doch nach einem holprigen Saisonstart hat er sich gesteigert. "Ich denke mal, ich bin ganz gut drauf, das tat ganz gut. Das war erst mal ein guter Auftakt", meinte Storl, der im Finale seine Saisonbestleistung (21,87 Meter) angreifen will. Im Londoner Stadion hatte der Sachse vor fünf Jahren Olympia-Silber erkämpft.

"Wir haben gut trainiert und uns schon gut vorbereitet", versicherte Storl - und meinte damit auch seinen neuen Mentalcoach Matthias Große, mit dem er seit dem Frühjahr zusammenarbeitet. Der Lebensgefährte von Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein soll Storl vor allem in schwierigen Phasen motivieren.

"Mir hilft das schon, gerade wenn es nicht so läuft beim Einstoßen zum Beispiel. Egal, was passiert ist: Ich sage dann: okay, ich kann trotzdem einen raushauen", schilderte Storl. "Es gibt mir einfach ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und hilft mir auch, in den Tunnel zu kommen vor dem Wettkampf."

Platz sieben bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio markierten den Tiefpunkt in Storls schon in jungen Jahren höchst erfolgreicher Karriere. Schon jetzt sind die Sommerspiele 2020 im Fokus - und ehrgeizige Ziele. "Um Olympiasieger in Tokio zu werden und 23 Meter zu stoßen, haben wir noch viel Arbeit vor uns", sagte Große kürzlich im Trainingszentrum Kienbaum.

Storl war 2011 im südkoreanischen Daegu im Alter von 21 Jahren und 37 Tagen der jüngste Kugelstoß-Weltmeister der Leichtathletik-Geschichte. Auch 2013 in Moskau holte er sich WM-Gold; vor zwei Jahren in Peking musste er sich nur dem Amerikaner Joe Kovacs geschlagen geben.

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