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Fehlerquellen Über den Umgang mit unserer Muttersprache

Auch die Zeitung macht mal sprachliche Fehler. Wichtig ist, dass Leser darauf hinweisen.

19.02.2017, 16:41

Morgen ist der „Internationale Tag der Muttersprache“. Weil fast die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen vom Aussterben bedroht ist, hatte die Unesco im Jahr 2000 diesen ins Leben gerufen. Anliegen des „Gedenktages“ ist nicht nur der Erhalt der Sprachenvielfalt, sondern auch die Förderung von Fremdsprachenunterricht und Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt.

Der Tag sollte indes auch als Gelegenheit angesehen werden, sozusagen vor der eigenen Tür zu kehren. Also hinterfragen wir, wie wir es mit unserer eigenen Muttersprache halten, wie wir mit ihr umgehen, wie wir sie pflegen (oder auch nicht?).

Ja, wir machen Fehler, zu viele Fehler, wie manche von Ihnen meinen. Und Sie haben recht. Jeder Fehler ist einer zu viel. Aber dennoch geschehen sie, in der Regel wider besseres Wissen, Flüchtigkeitsfehler eben, was keine Entschuldigung sein kann oder das Problem verniedlichen soll. „Haben Sie denn keine Rechtschreibprüfung auf dem Computer?“, ist die häufige Frage an den Leser-Obmann, wenn Lesern ein Fehler ins Auge gestochen ist. Doch, die haben wir. Die erkennt natürlich, wenn „nämlich“ mit einem h und Frühstück ohne ein solches geschrieben wäre. Aber beim Gebrauch von „brauchen“ mit oder ohne zu beispielsweise oder von Fällen „streikt“ die Maschine – noch.

Und ja, wir lassen es gelegentlich zu, dass Bürokratendeutsch Eingang in unsere Texte findet. Im Bericht über die Haushaltsdebatte in einem Kreistag war beispielsweise zu lesen „... unter dem Gesichtspunkt der doppischen Haushaltführung ...“ und „Befürchtungen, dass Doppik keine Verbesserung der Situation des Haushaltes mit sich bringt, muss wohl zugestimmt werden“. Da weiß der Leser, der kein Finanzexperte ist, erstmal nichts mit anzufangen, machte ein Anrufer aufmerksam. „Doppisch steht nicht mal im Duden“, fügte er hinzu. Stimmt. „Doppik“ ist übrigens ein Kunstwort und steht für „doppelte Buchführung in Konten“.

Die fehlerfreie, die perfekte Zeitung wird es wohl niemals geben. Deshalb bleiben Ihre Hinweise und Kritiken weiter willkommen und hilfreich.