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Bildqualität Große Fotos bieten Leseanreiz

Große Fotos geben der Zeitung ein modernes Gesicht. Die Qualität der Bilder muss dabei stimmen.

Von Peter Wendt 08.05.2017, 01:01

Es gefalle ihr gar nicht, wenn manchmal „riesige Fotos fast die ganze Seiten füllen“, schrieb eine Leserin aus Wernigerode an den Leserobmann. Mit ihrer Kritik war sie nicht allein. Auch andere Leserinnen und Leser monierten solche „Platzverschwendung“ zuungunsten von Nachrichten und – schlimmer noch – Leserbriefen. Das Thema kommt regelmäßig wieder hoch.

Ich gebe freimütig zu, für gelungene Fotos in der Zeitung kann ich mich begeistern. Lebendige Bilder aus dem Alltagsleben, ausdrucksstarke Gesichter, reizvolle Heimatbilder, geglückte Schnappschüsse machen – neben den Texten natürlich – eine gute Zeitung aus. Doch wie gesagt, es müssen gelungene Fotos sein. Denn nur wenn ein Foto gut ist, spricht es den Leser an und zieht ihn in einen Text hinein, erfüllt also seinen Zweck. Dabei spielt auch die Größe des Bildes durchaus eine Rolle. Denn es ist zunächst das große Bild auf einer Seite, das ins Auge fällt und zum Lesen „verführt“.

Dies bestätigte im Übrigen auch der von dem Zeitungsdesigner Norbert Küpper initiierte jährliche europäische Zeitungswettbewerb „European Newspaper Award“ als ein „Zeitungstrend 2017“. „Bildschnitt und Bildgröße sorgen für Modernität. Gute Inhalte brauchen gute ,Eyecatcher‘. Die Zeiten, in denen es genügte, ,nur‘ in Texten zu denken, sind längst vorbei. Heute gilt es mehr denn je, gute Texte auch mit guten optischen Anreizen anzubieten. ... Extrem geschnittene Hoch- und Querformate und vernünftige Bildgrößen lassen jede Zeitung modern aussehen“, ist eine Erkenntnis aus dem Zeitungswettbewerb.

Darüber hinaus „liegt im Trend, die Titelseiten aufzuräumen und die bisher üblichen vielen kleinen Artikel durch ein visuell sehr gut aufbereitetes Thema zu ersetzen. Der naheliegende Grund: Kleine Meldungen ohne weitere Hintergrundinformationen findet der Leser auch irgendwo online oder im Social-Media-Bereich. Es gilt also umso mehr, eigene, exklusive Themen zu betonen, die in anderen Medien so nicht veröffentlicht wurden.“

Natürlich muss am Ende die Qualität stimmen. Wenn nicht, ist jede Kritik berechtigt.