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Verortung Havelberg gehört nicht zur Altmark

In einer Onlinemeldung wurde Havelberg fälschlicherweise in die Altmark verortet. Das Problem ist lange kein Einzelfall.

Von Peter Wendt 02.09.2019, 12:12

Havelberg l In einer auf www.volksstimme.de verbreiteten Meldung über einen tragischen Arbeitsunfall, bei dem ein Mensch starb, ist Havelberg der Altmark zugerechnet worden. „Havelberg gehört nicht zur Altmark!“, machte uns ein Leser energisch aufmerksam.

Und recht hat er – eigentlich. Denn die Altmark als historische Kulturlandschaft erstreckt sich von dem Höhenzug Drawehn im Westen bis an die Elbe im Osten, grenzt im Süden an die Magdeburger Börde und im Norden an das Wendland.

Allerdings wurde durch die Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt im Jahre 1994 auch im äußersten Norden des Bundeslandes die politisch-administrative Karte neu gezeichnet. Der Altkreis Havelberg, der 1952 aus Teilen des ehemaligen preußischen Landkreises Jerichow II und der Stadt Havelberg aus dem ehemaligen preußischen Landkreis Westprignitz gebildet worden war, wurde dabei dem neuen Großkreis Stendal zugeschlagen. Seither werden auch diese östlich der Elbe gelegenen Gebiete landläufig als zur Altmark gehörig angesehen – was freilich nicht stimmt, in mancher Hinsicht aber sinnvoll erscheint. So bezieht zum Beispiel der Regionale Entwicklungsplan Altmark selbstverständlich den Altkreis Havelberg mit ein, ist die Regionale Planungsgemeinschaft Altmark – Mitglieder des Zweckverbandes sind der Altmarkkreis Salzwedel und der Landkreis Stendal – auch für die ostelbischen Gebiete des Landkreises zuständig.

Auch nach der Kreisgebietsreform 2007 tat sich das Problem der korrekten Zuordnung von Orten bei der Berichterstattung auf. So bot es sich geradezu an, der Einfachheit halber alle Orte in dem neuen Landkreis Börde als der Börde zugehörig zu betrachten. Doch nicht jeder so als „Bördedorf“ bezeichnete Ort liegt tatsächlich in der Börde. Schließlich gibt es auch die „Heidedörfer“ im alten Ohrekreis. Ebenso gilt für den 2007 aus den alten Kreisen Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode sowie der Stadt Falkenstein/Harz (früher Landkreis Aschersleben-Staßfurt) entstandenen Landkreis Harz, dass nicht jeder Ort in diesem nun automatisch ein „Harzort“ ist.