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Corona-Pandemie Erster Lockdown hat Tom Schilling "regelrecht beflügelt"

Ganz im Hier und Jetzt: Selten war Tom Schilling so fokussiert wie im Frühjahr, als alles stillstand.

10.12.2020, 11:57
Christian Charisius
Christian Charisius dpa

Berlin (dpa) - Schauspieler Tom Schilling konnte der Corona-Pandemie anfangs viel Gutes abgewinnen. "Ich finde einfach Ausnahmezustände toll", sagte der 38-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Als Schauspieler habe er "an Extremsituationen oder Tragödien eine gewisse Freude". "Ich fand das wahnsinnig toll als Extremerfahrung, das öffentliche Leben und sein eigenes Leben 100 Prozent herunterzufahren, von dieser überhitzten Gesellschaft, die ständig in Bewegung ist und sich ständig ablenken muss", führte er aus.

Der erste Corona-Lockdown im Frühling habe ihn "regelrecht beflügelt". Er habe nicht gearbeitet, sondern zu Hause auf seine drei Kinder aufgepasst, die Wohnung geputzt und den Anblick der leeren Straßen genossen.

"So auf sich selbst zurückgesetzt zu werden, bringt einen dazu, dass man sich unweigerlich mit sich selbst und seinem Leben, seinen Wünschen und seinen eigenen Gedanken auseinandersetzen muss. Ich war selten so fokussiert auf das, was ich im Hier und Jetzt tue." Gleichzeitig wisse er, "dass das für ganz viele existenzielle Ängste bedeutet und dass sie deswegen nicht so entspannt darauf schauen wie ich".

Im aktuellen Teil-Lockdown sei das für den Berliner nun aber anders. "Alles was sich wiederholt, nutzt sich als Erfahrung ein bisschen ab". Deswegen arbeite er nun wieder - aktuell am zweiten Album seiner Band Tom Schilling & The Jazz Kids. "Es wird noch düsterer und depressiver als das erste Album", sagte er. Der geplante Titel: "Neue deutsche Lieder über die Liebe und den Tod".

Schilling ist am 28. Dezember (20.15 Uhr) in dem Drama "Werk ohne Autor" im Ersten zu sehen.

© dpa-infocom, dpa:201210-99-639316/5

Werk ohne Autor