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TV-Kommissarin Promi-Geburtstag vom 14. Mai 2020: Ulrike Folkerts

Auf die Jahre gesehen ist in Deutschland noch niemand so lange Fernsehkommissarin gewesen wie Ulrike Folkerts. Und die Schauspielerin macht munter weiter. Heute wird sie 59.

13.05.2020, 23:01
Uwe Anspach
Uwe Anspach dpa

Berlin (dpa) - Sie ist laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa Deutschlands beliebteste Fernseh-Kommissarin: Ulrike Folkerts. "In diesen crazy Zeiten tut solch eine wunderbare Nachricht sehr gut", sagte die "Tatort"-Ermittlerin im April der Deutschen Presse-Agentur.

Keine Frau in Deutschland ist länger als TV-Polizistin im Geschäft als sie. Zum 30. Jubiläum der dienstältesten "Tatort"-Kommissarin Lena Odenthal hat das Erste im November 2019 den Krimi "Die Pfalz von oben" gezeigt. Ulrike Folkerts ist seit 1989 regelmäßig in ihrer Paraderolle als Lena Odenthal in Ludwigshafen zu sehen. Der erste Krimi mit dem Titel "Die Neue" war damals am 29. Oktober zu sehen, elf Tage vor dem Mauerfall. Nach diversen Theaterengagements und ihrem Filmdebüt 1987 löste Folkerts damals ihre Vorgängerin Karin Anselm beim Lösen krimineller Machenschaften ab.

71 Episoden mit der Schauspielerin, die heute 59 wird, hat es seitdem gegeben - die bisher letzte zeigte das Erste im März. Für den 72. Fall ("Unter Wölfen"" ist noch kein Sendetermin bekannt. "Normalerweise geht eine Polizistin glaube ich mit 67 in den Ruhestand", kommentierte sie in den Zeitungen und Online-Portalen der Funke Mediengruppe. Sie habe immer noch "richtig Bock auf Lena".

Für den Jubiläumsfilm schloss der Südwestrundfunk (SWR) an einen inzwischen fast 29 Jahre alten Krimi mit dem Titel "Tod im Häcksler" an. Zwar war es ein neuer Fall, doch traf Odenthal den damals wie heute auf dem Land - der pfälzischen Provinz - arbeitenden Polizisten Stefan Tries (Ben Becker) wieder, mit dem sie einst ein Tête-à-Tête hatte. Gemeinsam konsumierten sie Drogen. Am Ende der Episode gab es überdurchschnittlich viele Tote.

Der "Tod im Häcksler" löste 1991 Proteste und politischen Wirbel aus: Viele Pfälzer sahen sich in der Darstellung von Dorfbewohnern, die Hetzjagd machen auf einen rumänischen Spätaussiedler, diffamiert.

Den alten Fall mit Folkerts und Becker - Regie: Nico Hofmann - hat das SWR-Fernsehen im Herbst vergangenen Jahres noch einmal wiederholt, einen der "größten "Tatort"-Skandale" der 50-jährigen Geschichte der überaus beliebten Reihe. Das Drehbuch damals verantwortete der Autor Stefan Dähnert, der auch jetzt wieder das Skript schrieb.

Folkerts sagte der Deutschen Presse-Agentur über ihre Rolle als Kommissarin in Jeans und Lederjacke: "Ich bin damals als dritte Frau vom SWR besetzt worden, damals der einzige "Tatort" mit einer weiblichen Kommissarin." Sie glaube, man habe in jenen Tagen "tatsächlich ein paar Türen aufgebrochen für starke Frauenfiguren" im Fernsehen.

In der Folge "Die Pfalz von oben" war übrigens auch Folkerts' Kollege Ben Becker wieder mit von der Partie. "Es war ein sehr, sehr schönes Gefühl, die gleiche Rolle wieder zu übernehmen. Das passiert einem Schauspieler ja sonst nie", sagte Becker der "Bild am Sonntag". "Es war unheimlich spannend zu sehen, wie schnell die Figur direkt wieder da war. Dazu kommt, dass es unheimlich schön ist, zusammen mit Ulrike Folkerts zu spielen. Es war wie damals. Ganz toll."