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Oscar-Fluch und Oscar-Segen Promi-Geburtstag vom 24. Mai 2018: Roger A. Deakins

Er ist ein großer Künstler, der mit den wichtigsten Regisseuren zusammengerabeitet hat. Auf seinen größten Triumph musste Roger A. Deakins aber lange warten.

Von Wolfgang Marx, dpa 23.05.2018, 23:01

Berlin (dpa) - Er ist einer der profiliertesten Kameramänner Hollywoods, dabei haftete Roger A. Deakins lange Jahre das Stigma des ewigen Verlierers an. 13 Mal war der Brite für einen Oscar nominiert, 13 Mal ging er mit leeren Händen nach Hause.

Damit ist jetzt aber Schluss. Bei der 90. Verleihung konnte Roger A. Deakins mit der 14. Nominierung in diesem Jahr schließlich seinen Oscar-Fluch besiegen.

Er hatte bereits mit "Fargo", "No Country For Old Men", "Der Vorleser" oder "James Bond 007: Skyfall" Chancen auf einen Academy Award gehabt, er aber erst mit dem futuristischen Action-Kracher "Blade Runner 2049" gelang ihm der Triumph. Und ganz Hollywood erhob sich bei der Gala Beifall klatschend von den Sitzen, um dem Kameramann gebührend zu ehren.

Roger A. Deakins, der heute 69 Jahre alt wird, ist ein Meister des Lichts, des Schattens und der kunstvoll komponierten Einstellungen, die nicht selten wie Gemälde wirken. Seine ersten Erfahrungen mit der Welt der Bilder sammelte der Kameramann, der 1949 in dem britischen Küstenstädtchen Torquay (Grafschaft Devon) geboren wurde, als Fotograf.

Eigentlich sollte Deakins, in die Fußstapfen seines Vaters treten, der als Bauunternehmer seinen Unterhalt verdiente. "Ich hatte wirklich keine Lust aufs Dekorieren und Renovieren. Ich fühlte mich ein bisschen verloren", erinnerte sich Deakins.

Nicht für immer: Auf der Kunsthochschule in Bath entdeckte Deakins zunächst die Fotografie, die schließlich durch das Bewegtbild abgelöst wurde. Es folgten erste Arbeiten als Kameramann für Dokumentarfilme und Musikvideos, schließlich ging der Brite nach Los Angeles, um mit den kultigen Coen-Brüdern "Barton Fink" (1991) zu drehen. Zwölf Filme haben sie inzwischen im Team kreiert.

Als Haus-Kameramann der Coen-Brüder aber blieb noch genügend Raum, um mit so wichtigen Regisseuren wie Sam Mendes, Denis Villeneuve, Ridley Scott oder Martin Scorsese zusammenzuarbeiten. Bei allem Erfolg ist Roger A. Deakins Eitelkeit völlig fremd. Seiner Arbeit geht er gewöhnlich in Jeans, Boots und einem weißen Shirt nach. Und seine Haare schneidet er immer selbst.