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Französischer Regisseur Promi-Geburtstag vom 30. April 2017: Jacques Audiard

Er ist einer der ganz großen französischen Regisseure. Seit rund 20 Jahren dreht Jacques Audiard Filme, die in der Regel mit Preisen überhäuft werden.

29.04.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Das Filmfestival in Cannes ist ein gutes Pflaster für Jacques Audiard. Für sein Flüchtlingsdrama "Dämonen und Wunder - Dheepan" hat der französische Regisseur 2015 die Goldene Palme für den besten Film erhalten.

In Audiards gesellschaftskritischen Film "Dheepan" steht ein tamilischer Krieger aus Sri Lanka im Mittelpunkt des Geschehens. Seine Flucht nach Frankreich bringt aber nicht die erhoffte Freiheit und Ruhe. Stattdessen findet sich Dheepan in einem sozialschwachen Vorort von Paris mitten in einem Krieg rivalisierender Gangs wieder.

Bereits 2009 wurde Audiard, der heute 65 Jahre alt wird, in Cannes mit "Ein Prophet" gefeiert. Für den Gefängnisfilm über einen Waisenjungen maghrebinischen Ursprungs, der zu einem Kriminellen wird, erhielt er den Großen Preis der Jury.

Drei Jahre später ging Audiard mit "Der Geschmack von Rost und Knochen" mit Marion Cotillard in der Hauptrolle erneut ins Rennen um eine Goldene Palme. Das Drama, das von der Begegnung eines heimatlosen Boxers und einer behinderten Schwertwal-Trainerin handelt, erhielt 2013 den begehrten César für das beste adaptierte Drehbuch und eine Regie-Nominierung.

Jacques Audiard zählt in Frankreich mit seinen düsteren und realistischen Dramen zu den wichtigsten Vertretern des zeitgenössischen Films. 1952 in Paris als Sohn des bekannten Drehbuchautors und Regisseurs Michel Audiard geboren, studierte er zunächst Literatur und Philosophie.

Er arbeitete dann als Assistent unter anderem mit Roman Polanski in "Der Mieter". Zunächst machte sich Audiard einen Namen als Drehbuchautor. So schrieb er zusammen mit seinem Vater das Script zu dem fesselnden Meisterwerk "Das Auge" (1983) von Claude Miller mit Michel Serrault und Isabelle Adjani in den Hauptrollen.

Die Geschichte dieses lakonischen Thrillers mit melodramatischen Elementen und viel schwarzem Humor dreht sich um einen abgehalfterten Privatdetektiv, der der blutigen Fährte einer männermordenden jungen Frau folgt, die er in zunehmendem Wahn für seine Tochter hält.

Auch sein Filmdebüt im Jahr 1994 feierte Audiard mit einem Thriller: "Wenn Männer fallen". Für die Geschichte über eine Männerfreundschaft erhielt er gleich mehrere bedeutende Nominierungen und Auszeichnungen.