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Brillanter Sidekick Promi-Geburtstag vom 6. Juni 2017: Paul Giamatti

Paul Giamatti ist ein eher unauffälliger Schauspieler, der vor allem in Nebenrollen besetzt wird. In den letzten zehn Jahren aber hat er sich in Hollywood einen glänzenden Ruf erworben.

Von Wolfgang Marx, dpa 05.06.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Mit einer Weinreise kam die Karriere von US-Schauspieler Paul Giamatti so richtig in Schwung. In Alexander Paynes Tragikomödie "Sideways" (2004) geht es um die Spritztour zweier Kumpel in der Midlife-Krise durch kalifornische Weinberge.

Die beiden Freunde (Paul Giamatti, Thomas Haden Church) sind zwei sympathische Verlierer, die planlos durchs Leben schlittern. Vor allem Giamatti, der verletzlich, erbärmlich und liebenswürdig zugleich wirkt, macht den bitter-süßen Film über Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs zum Ereignis.

Bis dahin war der Schauspieler mit dem unspektakulären Äußeren eher auf komische Hintergrund-Rollen abonniert, durch "Sideways" hat sich für Giamatti, der heute 50 Jahre alt wird, vieles verändert. Er blieb zwar weiterhin der Mann für die großen Nebenrollen, aber das Angebot und die Qualität der Filme wurde spürbar besser.

Bereits ein Jahr nach "Sideways" konnte Paul Giamatti zeigen, was alles in ihm steckt. Mit Ron Howards Box-Drama "Das Comeback" (2005) - mit Russell Crowe und Renée Zellweger in den Hauptrollen - holte er sich eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller ab.

Anschließend war er an der Seite von Scarlett Johansson in der Dramödie "Nanny Diaries" zu sehen, die das knallharte Leben in der New Yorker Society aufs Korn nimmt. Mit Julia Roberts drehte er die Agenten-Romanze "Duplicity".

Aber es blieb nicht nur bei Nebenrollen: In der TV-Serie "John Adams" (2009), die von Hollywood-Star Tom Hanks mitproduziert wurde, glänzte Paul Giamatti als zweiter Präsident der USA, der ein leidenschaftlicher Kämpfer für Menschenrechte, Freiheit und die amerikanische Unabhängigkeit war. Dafür gab es unter anderem einen Emmy und einen Golden Globe.

Als bester Komödien-Darsteller wurde Paul Giamatti für seine Rolle in "Barney's Version" (2011), ein Drama über ein verschwendetes Leben, erneut mit einem Golden Globe ausgezeichnet.

Ein Sklavenhändler war er in dem Oscar-prämierten Drama "12 Years a Slave", ein Rap-Manager in dem Biopic "Straight Outta Compton", das die Geschichte der Gangsta-Rap-Band N.W.A. erzählt. Um Musik ging es auch in "Love & Mercy", der Hommage an Beach Boy Brian Wilson.

Paul Giamatti mag ein einauffälliger Schauspieler sein, aber seine Auftritte sind immer eindrucksvoll und unvergesslich. Und dass er häufig für Nebenrollen besetzt wird, scheint ihn nicht sehr zu stören.

"Man muss lebhafter sein und dein Job ist es, exzentrischer zu sein", beschrieb der Schauspieler die Arbeit in der "zweiten Reihe". "Ich glaube, das mag ich am meisten. Und in einem kleineren Rahmen zu arbeiten, kommt meinem Temperament entgegen."