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Feste Größe im US-Film Promi-Geburtstag vom 8. Juli 2017: Kevin Bacon

Der Tanzfilm "Footloose" hat ihn zum Star gemacht. Damals war er Mitte 20. Er sucht sich seine Rollen mit Bedacht aus, seine Filmografie ist lang. Heute wird er 59.

Von Bettina Greve, dpa 07.07.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Mit der Schauspielerei liebäugelte er schon früh, nicht zuletzt wegen der Frauen. "Ich wollte die Girls, das Geld und den Ruhm. Und plötzlich hatte ich das alles! Da war ich gerade mal 25", sagte Kevin Bacon vor kurzem der deutschen Ausgabe des "Playboy".

Er habe dann aber Schwierigkeiten mit dieser Art von Ruhm gehabt. "Jedenfalls wollte ich schnell wieder raus aus der Zwangsjacke des ewigen Liebhabers oder Herzensbrechers. Ich wollte als Schauspieler wachsen." Heute wird er 59 und sein Rollen-Portfolio ist beeindruckend.

Der Charakterdarsteller gibt derzeit in der auf einem feministischen Roman basierenden Serie "I Love Dick", die jetzt in Originalversion sowie in deutscher Fassung auf der Streaming-Plattform Amazon Prime Video zu sehen ist, den Titelhelden: einen ebenso machohaften wie mysteriösen Intellektuellen in Cowboystiefeln, der in der texanischen Künstleroase Marfa den Ton angibt. Die erste Staffel umfasst acht, jeweils knapp halbstündige Folgen.

Es ist noch nicht lange her, da hätte er sich nicht vorstellen können, in so einer Serie mitzuspielen, wie er der Deutschen Presse-Agentur jüngst verraten hat. "Vor fünf Jahren war es noch undenkbar für mich, eine Serie für Amazon zu machen. Bei Amazon kaufe ich meinen Rasierer, und es wäre mir damals nie in den Sinn gekommen, dass so eine Serienproduktion möglich ist. Die Dinge ändern sich, und sie ändern sich schnell."

Mit dem Tanzfilm-Blockbuster "Footloose" war er 1984 groß herausgekommen. Damals Mitte 20, wirbelte als rebellischer Großstadtjunge in der Provinz über Parkett und Leinwand. Doch das Image als Teenie-Star gefiel ihm nicht. Er wählte seine Rollen mit Bedacht aus, scheute sich nie, auch unsympathische Figuren zu übernehmen und spielte ansonsten in New York Theater.

In Oliver Stones Politthriller "JFK" verkörperte er 1991 einen schwulen Stricher, im Justizdrama "Murder in the First" 1995 einen Gefangenen in Alcatraz, in Paul Verhoevens Sci-Fi-Thriller "Hollow Man - Unsichtbare Gefahr" (2000) einen gewalttätigen Wissenschaftler, in "Der Dämon in mir" (2004) einen Pädophilen und in seinem bisher jüngsten Kinodrama "Boston", das Ende Februar dieses Jahres in Deutschland anlief, neben Mark Wahlberg einen Chef-Ermittler nach den Marathon-Attentat von 2013.

Er ist eine feste Größe im Filmgeschäft und hat seit 2003 einen eigenen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in Los Angeles. Er vermag es oft, Publikum und Kritiker mit seinem Spiel zu begeistern und wurde mit einer ganzen Reihe von Preisen ausgezeichnet, beispielsweise mit einem Golden Globe für seine Rolle im TV-Kriegsdrama "Taking Chance". Nur ein Oscar fehlt noch in seiner Trophäensammlung - aber das kann ja noch kommen.

Geboren am 8. Juli 1958 in Philadelphia, war Bacon mit 17 Jahren nach New York gegangen, wo er weiterhin lebt. Er ist seit 1988 verheiratet mit seiner Kollegin Kyra Sedgwick (51). Das Paar hat zwei inzwischen erwachsene Kinder.

Nebenher macht der Schauspieler auch Musik. Über den Sommer wird er zusammen mit seinem älteren Bruder Michael als The Bacon Brothers in den USA auf Tour sein.