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#MeToo-Debatte Meryl Streep wehrt sich gegen Weinsteins Verteidigungslinie

Harvey Weinstein habe sie immer respektvoll behandelt, sagte Meryl Streep im Oktober. Weinsteins Anwälte nutzen diese Aussage in der Verteidigung des früheren Filmproduzenten - das findet Streep "erbärmlich".

22.02.2018, 09:03

Los Angeles (dpa) - US-Starschauspielerin Meryl Streep ("Die Verlegerin") will nicht für die juristische Verteidigung von Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein herhalten.

Ihre Aussage, dass Weinstein sie immer respektvoll behandelt habe, könne nicht als Beweis für seine Unschuld herangezogen werden - das sei "erbärmlich und ausbeuterisch".

So heißt es in einer Stellungnahme, die Streeps Management laut US-Medien am Mittwoch (Ortszeit) verbreitete. Für Straftaten an Frauen sei der Filmproduzent selbst verantwortlich. "Und wenn es noch ein bisschen Gerechtigkeit im System gibt, wird er dafür bezahlen."

Am Dienstag (Ortszeit) hatten Weinsteins Anwälte versucht, ein Gericht in New York davon zu überzeugen, dass eine Klage von sechs Frauen gegen den mutmaßlichen Sexualstraftäter abzulehnen sei. Die Anschuldigungen seien übertrieben, da die Klage impliziere, dass jede Frau, mit der Weinstein beruflich zu tun hatte, von ihm belästigt worden sei. Einige Schauspielerinnen hätten jedoch gesagt, dass Weinstein sie nicht belästigt habe, schrieben die Anwälte. Sie beriefen sich dabei auf eine Stellungnahme, in der Streep im Oktober angab, dass Weinstein sie immer respektvoll behandelt habe.