1. Startseite
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Ein Schlaraffenland für Bienen

EIL

Lions-Spende Ein Schlaraffenland für Bienen

Die Damen vom Lions-Club Oschersleben - Die Börde haben eine Bienenweide angelegt.

Von Uta Müller 28.06.2020, 01:01

Oschersleben l Es summt und brummt im Tiergehege im Oschersleber Wiesenpark. Unzählige Stockrosen, Wegwarten, Ringelblumen, Schafgarbe, Margeriten, Klee und Buchweizen locken auf rund zweihundert Quadratmeter schwirrende Insekten an.

Die Idee dazu hatten Gertrud Mosch, Erika Schäfer und Christine Eckstein vom Lions Club – Die Börde in Oschersleben. Gesagt, getan: Im vergangenen Frühjahr rückten die Damen mit Unterstützung des Gartenbaubetriebs Eckstein und Sommer mit schwerem Gerät an und sorgten dafür, dass aus der Brache am Rand der Bode ein pflügbares Feld wurde. Die Gärtnerei stellte die Sämereien zur Verfügung, die mit Hilfe der Damen im Mai vergangenen Jahres in die Erde kamen.

Mittlerweile ist aus den Sämereien eine echte Bienenwiese geworden, an der ganz klar ist, dass die Insekten sich daran laben. Jetzt blühen dort Pflanzen, die zahlreichen Bienen und anderen Insekten als Nahrung dienen. Immer wieder sieht man Bienen und Hummeln in die Blüten tauchen und Nektar trinken. Wer seine Ohren spitzt, kann über der gesamten Fläche ein leises Summen und Brummen hören. „Das macht mir einfach Freude“, sagt Christine Eckstein. Denn weltweit verlieren Bienen und andere Insekten durch die immer intensiver betriebene Landwirtschaft mehr und mehr Lebensräume. Weniger Bienen bedeuten nicht nur weniger Honig. Ohne Wild- und Honigbienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen. „Eine immense Arbeit, die die Tiere zu unseren Gunsten erledigen“, sagt Gertrud Mosch. Sie war im vergangenen Jahr Präsidentin der Lions-Damen. Für die Rentnerin sei es auch wichtig, keine Chemie im Garten oder auf dem Balkon einzusetzen und bevorzugt heimische Blumen und Sträucher zu pflanzen.

Im Wiesenpark gibt es seit einiger Zeit auch ein Bienenvolk, welches die blühende Wiese sicher sehr zu schätzen weiß, sagt Björn Löffler vom Tiergehege. Er freue sich, dass die Blumenwiese nicht nur zahlreiche Insekten anlocke, sondern auch die Besucher den Park als Naherholungsgebiet zu schätzen wissen. Die Mahd werde auf dem Areal so angepasst, dass die Stauden und Gräser sich selbst großflächig auf dem Gelände verbreiten können.

Auch der Nabu ruft dazu auf, mehr Wert auf bienenfreundliche Gärten zu legen. Die Honigbiene beispielsweise nehme alles an, was blüht. Wildbienen sind dagegen Spezialisten, was das Nahrungsangebot betrifft, sie sind auf spezielle Arten angewiesen, sagt Nabu-Bienenexpertin Melanie von Orlow. Zunächst sollte also auch geklärt werden, welche Bienen überhaupt in meinen Garten kommen, damit ich nicht etwas anpflanze, was gar nicht benötigt wird und das Angebot dementsprechend anpassen kann.