Bauen Archäologen kommen in Egeln voran
Ausgrabungsgelände in der Bördestadt aus Sicherheitsgründen eingezäunt
René KielEgeln
Die archäologischen Erkundungsarbeiten auf dem Gelände zwischen dem Getränkemarkt in der Klosterstraße und der Klostersiedlung in Egeln kommen voran.
Wie Bürgermeister Reinhard Luckner (IWGE) in der jüngsten Stadtratssitzung mitteilte, habe man das Areal aus Sicherheitsgründen und für einen besseren Versicherungsschutz eingezäunt. Dennoch gebe es noch immer Leute, die die Absperrungen ignorieren und auf das Gebiet vordringen. Bisher hätten nicht alle Anlieger, die in den vergangenen Jahren Gewächshäuser und andere Anlagen auf dem brachliegenden Grundstück errichtet hatten, diese trotz mehrfacher Aufforderung der Stadt auch entfernt, berichtete der Bürgermeister. Deshalb hätten die Archäologen ihren Plan für die Ausgrabungen ändern müssen.
Grabungen erwartet
Die Kosten für diese Verschiebung und für die Beräumung, die die Stadt veranlassen werde, müssten die Verursacher tragen, sagte Luckner.
Die Stadt unterstützt die Arbeiten der sechs Archäologen sowie des Baggerfahrers nach Kräften, machte der Bürgermeister deutlich. „Die schaffen dort einiges“, so Luckners Einschätzung.
Die Untersuchungen hat die Stadt Egeln in einem Vertrag mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle geregelt. „Wir waren uns von Anfang beim Kauf dieses Grundstückes klar, dass dort archäologische Grabungen durchgeführt werden müssen“, sagte der Bürgermeister der Staßfurter Volksstimme. Die Kommune kommt für die anfallenden Kosten der Grabungen, einschließlich des Baggers und dessen Fahrer, auf. Zudem unterstützt sie das Landesamt mit einem Mitarbeiter und einem Bagger, der auf dem Gelände das Erdreich freilegt. Zudem stellt die Stadt auch die Unterkunft und Räume für die Mitarbeiter in der Katharinen-Kapelle der katholischen Kirchengemeinde zur Verfügung.
Der Bürgermeister äußerte sich erfreut darüber, dass sich der Referent des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Martin Planert, vorstellen kann, nach Abschluss der Ausgrabungsarbeiten die Fundstücke aus Egeln im Museum für Ur- und Frühgeschichte auf der Wasserburg auszustellen.
Kastell gesucht
Und da ist auch von einem Kastell die Rede. Und dieses Kastell ist nicht unter der heutigen Wasserburg in Egeln, sondern es wurde später dorthin verlegt. Es wird schon länger vermutet, dass es hier in diesem Bereich lag. Und mit diesem Befestigungsgraben, den man schon 2000 angeschnitten hatte, habe man ein erstes Indiz. Es kann also gut sein, dass man hier in diesem Bereich dieser ersten Befestigung in Egeln ist.
Die Archäologen vermuten, dass sich unter der Grabungsstelle ein Kastell befindet. Das soll nicht immer unter der heutigen Burg gewesen sein, sondern erst später dorthin verlegt worden. Zusammen mit diesem Befestigungsgraben, der von den Archäologen schon 2000 angeschnitten wurde, hätte man ein erstes Anzeichen dafür. „Es könnte also gut sein, dass wir hier in diesem Bereich dieser ersten Befestigung in Egeln sind“, sagte Planert. Er verwies darauf, dass Egeln im Jahr 941 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt wurde.
19 Grundstücke für Häuser
Auf dem rund 20 000 Quadratmeter großen Grundstück, welches die Stadt Egeln von der Braunschweig-Stiftung erworben hat, soll das neue innerstädtische Wohngebiet „Alte Schäferei“ entstehen. „Für die 19 Bauplätze, die dort geplant sind, sind zwölf Bewerber schon da, die Interesse an einem Baugrundstück gezeigt haben“, sagte der Bürgermeister.
Er will bei der Vergabe versuchen, den Wünschen jedes Interessenten soweit wie möglich gerecht zu werden.