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Bundesgartenschau Mehr Gäste in Genthin

Seit gut drei Monaten läuft die Bundesgartenschau. Das kommt auch vielen Genthiner Hotels und der Touristeninfo zugute.

Von Natalie Häuser 12.07.2015, 16:29

Genthin/Zabakuck l „Wir haben ganz schön Zuspruch, auch unter der Woche“, erzählt Geschäftsführer Helmut Müller vom Hotel/Restaurant Müller in der Ziegeleistraße. In der Woche seien es etwa 30 bis 40 Prozent Buga-Touristen, am Wochenende sogar 70 bis 80 Prozent. Darunter auch Radtouristen, die in Richtung Jerichow unterwegs sind, aber eher vereinzelt.

„Wir kommen hin und wieder an unsere Übernachtungsgrenzen.“

Marina Conradi, Touristinfo Genthin

Auch in der Innenstadt ist die höhere Besucherquote, im Vergleich zum Vorjahr ohne Buga, für Hotels spürbar. „Einige bleiben nur ein paar Tage, andere auch eine ganze Woche“, sagt Torsten Hellwig vom Hotel Stadt Genthin. Mindestens zwei der 25 Doppelzimmer werden regelmäßig zum Zuhause auf Zeit von Buga-Touristen, sagt er. Direkte Werbung brauchte es dazu nicht. „Sie fragen bei uns an, da im Brandenburger Raum schon vieles ausgebucht ist“, sagt Hellwig.

Dabei nutzen die Touristen die Standortnähe Genthins, um auch einen Abstecher nach Premnitz, Rathenow, Havelberg oder auch ins Kloster Jerichow zu machen.

Drei Monate nach der Buga-Eröffnung zieht auch die Genthiner Touristeninformation eine erste Bilanz. Eintrittskarten, Info- und bugaspezifisches Lesematerial erfreuen sich großer Beliebtheit. „Bereits zum dritten Mal mussten wir Nachschub an Flyern und Übersichtskarten zur Buga aus Premnitz holen, um die Nachfrage bedienen zu können“, erzählt Marina Conradi, Leiterin der Genthiner Touristeninformation. Zudem kämen die örtlichen Hotels und Pensionen häufiger an ihre Übernachtungsgrenzen. „Oftmals müssen wir die Gäste außerhalb von Genthin unterbringen, weil gerade auch am Wochenende keine Kapazitäten mehr vorhanden sind“, sagt Conradi.

„Ich kann meine Buga-Gäste an zwei Händen abzählen.“

Bärbel Höschel, Touristenzentrum Zabakuck

Bürgermeister Thomas Barz freut sich über den Zuspruch im Übernachtungsgewerbe, bleibt aber, was den gesamten wirtschaftlichen Effekt für die Stadt Genthin angeht, eher vorsichtig: „Es ist sicherlich kurzfristig schön für die ansässigen Hotels und die Gastronomie, aber von nachhaltigen Effekten durch die Bundesgartenschau würde ich nicht ausgehen.“

Etwa zehn Kilometer von Genthin entfernt, im Touristenzentrum am Zabakucker See, kann Betreiberin Bärbel Höschel kein gutes Fazit ziehen: „Die Besucher, die seit der Buga-Eröffnung hier übernachtet haben, kann ich an zwei Händen abzählen. Ich hatte mir mehr davon erhofft.“

Auf der Webseite des Bade- und Campinggeländes wirbt sie für die Standorte der Bundesgartenschau in der Havelregion. Erfolg brachte es bisher nicht. Zufällig sind gerade Hartmut und Regina Wendt mit Enkel Ben als Übernachtungsgäste auf dem Platz. Die Wohnmobilisten aus Magdeburg waren am Vormittag auf der Buga in Brandenburg/ Havel unterwegs.

„Wir haben den Platz gezielt ausgesucht“, sagt Hartmut Wendt. Er guckt sich die Plätze vorher im Internet via Satellit aus. Das Touristenzentrum hat ihn überzeugt. „Und es ist als kinderfreundlich bekannt“, ergänzt seine Frau Regina. Da sie häufiger mit den Enkelkindern auf Reisen sind, sei dies ein wichtiger Punkt.

Die Bundesgartenschau kann an fünf Standorten der Havelregion besucht werden. Sie läuft bis zum 11. Oktober.