1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Polizei tappt bei B 1-Unfall im Dunkeln

Rettungsdienst Polizei tappt bei B 1-Unfall im Dunkeln

Die Ursache des Unfalls am Sonntag mit einem DRK-Rettungswagen auf der B 1 ist weiter unklar. Den Verletzten geht es besser.

Von Andreas Mangiras 15.07.2015, 21:38

Burg/Hohenseeden l „Wir können uns das im Moment noch nicht erklären, wie es zu dem Unfall kommen konnte“, hielt sich Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch zum Ermittlungsstand eines schweren Verkehrsunfalls am frühen Sonntagmorgen auf der Bundesstraße 1 nahe Hohenseeden bedeckt. Ein DRK-Rettungstransporter im Einsatz war dort verunglückt. Die beiden Sanitäter waren dabei verletzt worden.

Die Retter waren wegen eines Unfalls auf der B 1 alarmiert worden. Der betrunkene Fahrer eines Renault-Kleintransporters war zuvor von der Straße abgekommen, hatte sich überschlagen und war in Fahrtrichtung Parchen im Straßengraben gelandet.

Der Fahrer, der sich verletzte, hatte einen Alkoholwert von 1,68 Promille, wie eine Untersuchung wenig später ergab (Volksstimme berichtete).

Ein Autofahrer hatte diesen Unfall bemerkt und der Polizei gegen 2.50 Uhr gemeldet. Der alarmierte Rettungswagen, der sich dem Unfallort mit Blaulicht und Martinshorn näherte, stieß allerdings aus noch ungeklärter Ursache gegen den Renault.

„Es gibt keine Bremsspuren vor Ort von dem DRK-Fahrzeug“, erklärte Kriebitzsch weiter zum Erkenntnisstand. Vor Ort gab es Warnlichter und Erstretter mit reflektierenden Warnwesten. „Es ist unklar, wie die Sanitäter das übersehen konnten“, ist Kriebitzsch derzeit ratlos. „Die Ermittlungen der Kollegen müssen ergeben, was passiert ist. Dazu gehört auch, die beiden verletzten DRK-Männer zum Hergang zu befragen.“

Die Sanitäter wie auch der Renault-Fahrer waren noch in der Nacht ins Krankenhaus eingeliefert worden.

„Unsere Kollegen sind auf dem Weg der Besserung“, betonte DRK-Rettungsdienstleiter Jörg Stumpf am Mittwoch auf Volksstimme-Anfrage. Einer der Beiden stand kurz vor seiner Entlassung aus dem Krankenhaus. Der andere Kollege könnte wohl in der nächsten Woche aus dem Krankenhaus kommen.

Den Ausfall der Mitarbeiter „fangen die Kollegen ab“, hob Stumpf hervor. Er würdigte das Verständnis der Mitarbeiter. „Das ist absolut da, ohne Murren.“ Die Einsätze würden zusätzlich zu den eigenen Diensten gefahren.

Ersatz für den demolierten Rettungswagen hat das DRK bestellt. „Solange ist ein Fahrzeug aus der eigenen Reserve aktiviert worden“, erläuterte Stumpf. „Wenn noch ein Wagen ausfallen sollte, können wir einen ausleihen.“ Stumpf rechnet damit, dass der neue Transporter in etwa drei Monaten verfügbar ist. „Im Normalfall liegen die Wartezeiten bei einem Jahr.“

Das DRK ist langjähriger Rettungsdienstler im Kreis. Im Sommer vorigen Jahres erhielt der Kreisverband den Zuschlag, diese Aufgabe bis 2022 weiter zu erfüllen. Der Rettungsdienst muss in über 95 Prozent der Fälle in zwölf Minuten am Notfallort sein, der Notarzt in 20 Minuten. Über das Kreisgebiet verteilt gibt es sechs Rettungswachen: Burg, Genthin, Gommern, Möckern, Hohenseeden und Möser.

Möser war Anfang des Jahres als neue Rettungswache dazugekommen. In der Region Möckern war zeitgleich die Station von Loburg nach Möckern umgezogen.