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Badesaiosn Algenteppiche auf Parchauer See

Blaualgen trüben das Badevergnügen am Parchauer See. Aufs Baden solte verzichtet werden.

Von Steffen Reichel 12.08.2015, 12:53

Parchau l Schon seit einer Woche fahren die Parchauer zum Baden nach Zerben oder Nie-gripp. Denn auf dem See vor ihrer Haustür schwimmen giftig-grüne Algenteppiche.

Der Hinweis eines Bürgers rief am 4. August das Gesundheitsamt des Landkreises auf den Plan. Die Befürchtungen des Badegastes waren nicht unbegründet, wie sich bei einem Ortstermin noch am selben Tag herausstellte. Im See wurde massenhaftes Algenwachstum festgestellt und, dass es sich bei den Algenteppichen um Blaualgen (Cyanobakterien) handelt.

Daraufhin wurde seitens des Gesundheitsamtes ein Informationsblatt für die Badegäste erstellt und durch den Eigentümer des Gewässers, die Stadt Burg, an mehreren Stellen im Uferbereich aufgehängt.

Im Infoblatt wird die Empfehlung ausgesprochen, dass auf das Baden verzichtet werden sollte, wenn an einer Badestelle eine intensive Grünfärbung des Wassers auftritt, verbunden mit einer Minderung der Sichttiefe oder gar ein Algenteppich in Ufernähe zu beobachten ist. Vor allem Kinder sollten dann weder ins Wasser gehen noch im Uferbereich spielen.

Auf Nachfrage erfuhr die Volksstimme am Dienstag vom zuständigen Fachbereichsleiter in der Burger Stadtverwaltung, Jens Vogler, dass diese Empfehlung nach wie vor gilt. „Wir setzen auf das Verantwortungsbewusstsein der Badegäste, zumal wir den Zugang zum See nicht blockieren können.“ Ein offizielles Badeverbot gebe es aber nicht, bestätigte auch Amtsarzt Dr. Henning Preißler. Dennoch: „Jeder ist gut beraten, dort nicht zu baden“, sagte der Mediziner. Denn die so genannten Cyanobakterien könnten zu Hautausschlag, Mittelohrentzündungen, Übelkeit oder Durchfall führen. Zudem steige eine Gefährdung durch die Algen-Giftstoffe, je mehr Seewasser geschluckt wird und je länger der Hautkontakt besteht.

Fachbereichsleiter Vogler verweist darauf, dass es sich beim Parchauer See um ein natürliches Gewässer handelt. „Und die Natur macht, was sie will“, da sei man machtlos.

Die andauernde Schönwetterperiode begünstigt das Algenwachstum auch im Parchauer See. Der Wasserstand sinkt und die Nährstoffkonzentration im Wasser steigt, was zu Massenentwicklungen von Blaualgen führen kann. „Das ist aber kein Phänomen des Parchauer Sees, sondern kann in jedem anderen Gewässer auch vorkommen“, sagte Dr. Preißler.

Wer nach dem Baden gesundheitliche Probleme bemerkt, sollte einen Arzt aufsuchen und das Gesundheitsamt informieren.