1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Haltestellen auf dem Prüfstand

Nahverkehr Haltestellen auf dem Prüfstand

Die Stadt Möckern befasst sich mit der Qualität von drei Bushaltestellen zwischen Möckern und Loburg. Ein neuer Bus-Stopp ist geplant.

Von Stephen Zechendorf 25.09.2015, 13:00

Möckern/Loburg/Dalchau l Nach Aussagen von Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly wird derzeit die Möglichkeit geprüft, an insgesamt vier Stellen im Gebiet der Einheitsgemeinde bessere Bedingungen für wartende Fahrgäste zu schaffen. Es geht um Stationen entlang der Landeslinie 720, die seit Einstellung des Bahnverkehrs auf der Strecke zwischen Loburg und Magdeburg eingesetzt wird.

Ins Auge gefasst hat die Stadtverwaltung die Bushaltestelle am Ortsausgang Möckern im Bereich der Wohnsiedlung Grätzer Hof, die Haltestelle am Abzweig nach Dalchau, die Haltestelle Padegrim bei Loburg sowie eine neu zu schaffende Haltestelle am Ende der Magdeburger Straße in Möckern Richtung Ortsausgang. Die für die Landeslinie 720 zuständige Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) hatte in den zurückliegenden Monaten eine Kundenbefragung durchgeführt, um ihr Leistungsangebot auf der Strecke zu überprüfen (Volksstimme berichtete). Im Zuge dessen sei man zu der Entscheidung gelangt, in der Ortschaft Möckern eine zusätzliche Bushaltestelle im hinteren Bereich der Magdeburger Straße einzurichten. Wie und wo genau, sei noch offen, sagte Stadtchef Frank von Holly im Volksstimme-Gespräch. Es müssten zunächst die technischen Möglichkeiten geklärt werden.

Im Rahmen der vorgesehenen Gespräche möchte Frank von Holly auch andere Bushaltestellen ansprechen, die entlang dieser Landeslinie 720 angefahren werden. So etwa die Bushaltestelle bei der Möckeraner Wohnsiedlung Grätzer Hof. Ähnlich wie im bereits angesprochenen Fall Padegrim steht an diesem Bushaltepunkt nur ein entsprechendes „H-Schild“. Haltebuchten, Buswartehäuschen oder befestigte Wartebereiche zur Sicherheit der Fahrgäste sucht man hier vergebens. In der Wohnsiedlung Grätzer Hof wohnen zahlreiche schulpflichtige Kinder.

Auch die auf freier Strecke gelegene Haltestelle am Dalchauer Damm ist als solche nur an dem „H-Schild“ am Straßenrand zwischen Möckern und Zeppernick zu erkennen. „Es geht derzeit erst mal nur um die Prüfung von Möglichkeiten“, macht der Stadtchef deutlich. Wie groß eine Aufwertung ausfallen könne, sei völlig offen. Luft nach oben ist reichlich. Derzeit ist an allen drei Haltestellen außer den Schildern nichts, was eine Buswartestation auszeichnet. Was die Haltestelle in Padegrim betrifft, so könnte die angedachte Flurneuordnung für Zeppernick möglicherweise gewisse Aufwertungen mit sich bringen. Als eine der so genannten Ersatzmaßnahmen könnte ein optimierter Kreuzungsverlauf ausgebaut werden, der dafür sorgt, dass der Weg von der Padegrimer Mühle zur Bundesstraße näher an den Feldweg zum derzeitigen Grünschnittplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite geführt wird. Im Zuge dieser Maßnahme könnte eventuell Weiteres erledigt werden.

Doch das Flurneuordnungsverfahren, welches bis an die Stadtgrenzen Loburgs reicht,  steht erst ganz am Anfang und dauert bis zu zehn Jahre. Auf die Schnelle passiert dahingehend also nichts. Anwohner von Padegrim beklagen sich seit Langem
über das Fehlen eines Fuß-Radweges in Richtung Loburger Ortsmitte. Ein solcher Weg wird besonders von Rentnern, Radfahrern und Eltern mit Kindern gefordert. Wer nicht mit dem Auto fahren kann, muss sich mindestens 500 Meter entlang der stark befahrenen Bundesstraße bewegen, um zur nächstgelegenen Siedlung abzubiegen. Wer stattdessen weiter in Richtung Burg laufen möchte, muss noch länger auf der Bundesstraße bleiben. Was die Padegrimer besonders wurmt. Eine neu eingebaute Brücke über die hier verlaufende Ehle ist mit einem Gehweg und Geländer ausgestattet. Auf beiden Seiten läuft dieser Miniweg ins Leere. 

Im Rathaus Möckern ist die problematische Anbindung an die Ortsmitte bekannt. „Es ist aber kein Einzelfall. Auch in anderen Orten gibt es diese fehlenden Gehwege“, so Frank von Holly. Ähnliche Sorgen hat man etwa seit Jahren in Wallwitz. Dort fehlt die Anbindung der abseits gelegenen Mühle zum Dorfzentrum, obwohl dies im Zuge der Eingemeindung nach Möckern sogar im Gebietsänderungsvertrag als Bedingung festgehalten worden war. Auch  in Zeppernick gibt es seit Abbestellung der Bahnlinie und  der erfolgten Sanierung der ortsdurchfahrenden Bundesstraße keinen Gehweg mehr in Richtung Bahnhof.